Die Messwerte liegen zu niedrig für eine Lärmschutzwand in Büsnau. Foto: A. Kratz

Die Anwohner der Straße am Schattwand sind stark vom Lärm der Magstadter Straße betroffen. Bund und Land lehnen es allerdings ab, Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen: Die Messwerte seien zu niedrig.

Büsnau - Alle zwei Jahre führt das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung an der Magstadter Straße an der Markungsgrenze der Stadt Stuttgart eine Verkehrszählung durch. Die Messstelle befindet sich etwa 1,2 Kilometer westlich der Einmündung der Büsnauer Straße. Die Werte waren in den vergangenen zehn Jahren recht konstant, schreibt das Amt für Umweltschutz in einer Antwort auf einen Antrag des Vaihinger Bezirksbeirats. Dieser hatte im November gefordert, die Stadt möge eine Verkehrszählung an der Magstadter Straße kurz vor der Einmündung der Büsnauer Straße durchführen, um die Notwendigkeit einer Lärmschutzwand für Büsnau zu untersuchen.

Die Verkehrzahlen sind recht konstant

Im Oktober 2004 wurden demnach 13 145 Fahrzeuge in einem 16-Stunden-Zeitraum zwischen 6 und 22 Uhr gezählt. Davon waren 579 Lastwagen und anderer Schwerverkehr; das entspricht 4,4 Prozent. 2006 zählte die Stadt 12 680 Fahrzeuge, davon 926 Laster (7,3 Prozent). Danach sanken die Zahlen leicht. Zuletzt wurden im Oktober 2014 insgesamt 12 088 Fahrzeuge erfasst, davon waren 3,9 Prozent Schwerverkehr, nämlich 467 Fahrzeuge. „Die Zählung von Oktober 2016 ist noch nicht ausgewertet“, heißt es in dem Schreiben der Stadt.

Der Stadt sei die hohe Lärmbelästigung durch die Magstadter Straße für die Anwohner der Straße Am Stadtwald bekannt. Demnach schlage bereits der Lärmminderungsplan Vaihingen aus dem Jahr 2000 eine Lärmschutzwand vor. „Allerdings werden die Auslösewerte für die Lärmsanierung nicht erreicht, bei deren Überschreitung Bund und Land Lärmschutzmaßnahmen finanzieren“, schreibt das Amt für Umweltschutz. Diese Auslösewerte liegen bei Wohngebieten an Landesstraßen bei 65 Dezibel tagsüber und 55 Dezibel nachts.

Lärmpegel liegen gerade so im Rahmen

Das Regierungspräsidium habe zuletzt im Januar 2012 Lärmberechnungen durchgeführt. Damals waren 7700 Fahrzeuge in 24 Stunden gezählt worden, davon 2,7 Prozent Lastwagen tagsüber und 1,2 Prozent bei Nacht. Beim am höchsten belasteten Wohnhaus habe der Lärmpegel bei 62 Dezibel tagsüber und 53 Dezibel nachts gelegen. Mit den Zählungen des Stadtplanungsamts hätten die Pegel tatsächlich bei 65 und 55 Dezibel gelegen, „womit die Auslösewerte gerade noch eingehalten werden“, so die Stadt. „Das Land wird somit keine Lärmschutzmaßnahmen finanzieren.“

Das Amt für Umweltschutz sichert allerdings zu, mit dem Regierungspräsidium Kontakt aufnehmen zu wollen, sollten die Verkehrszahlen der Erhebung von 2016 eine „deutliche Zunahme des Verkehrs und damit eine Überschreitung der Auslösewerte für Lärmsanierung ergeben“.