Die Städte wie hier Stuttgart kämpfen gegen eine hohe Schadstoffbelastung der Luft. Das Kfz-Gewerbe fordert jetzt Umstiegsprämien für die Besitzer älterer Autos. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Kfz-Innung fordert Milliarden vom Staat, um ein Fahrverbot für Diesel für die Betroffenen abzufedern.

Stuttgart - Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg und die Kfz-Innung Region Stuttgart fordern Umstiegsprämien und eine Nachrüstprämie für die Besitzer von älteren Dieseln. Anlass sind die drohenden Fahrverbote. Die Umstiegsprämie, bei der alte Diesel unter Euro 4 nach dem Modell der Umweltprämie des Jahres 2009 aus dem Verkehr gezogen werden sollten, würde den Staat maximal 17,7 Milliarden Euro kosten.

Kunden sollen aus Sicht der Innung bei Neuwagenpreisen bis zu 10 000 Euro einen Zuschuss von 2000 Euro erhalten, zwischen 10 001 und 20 000 Euro werden 30000, darüber 5000 Euro gefordert, auch für Tageszulassungen. Junge Gebrauchte sollen mit einer Prämie von 1500 bis 2500 Euro bedacht werden.

Die Nachrüstung älterer Diesel, zum Beispiel durch einen Nachrüstsatz der Firma Baumot/Twintec, sei technisch möglich. Der ADAC habe ermittelt, dass solche nachgerüsteten Autos die Euro-6-Werte sogar deutlich unterschritten.

Baumot/Twintec hat bisher keine Zulassung für sein System erhalten. Es soll 1500 Euro plus Einbau kosten. Die Verbände sprechen sich für einen Zuschuss bei der Nachrüstung von 500 Euro aus. Würden alle Fahrzeuge mit Euro 5 und 20 Prozent der Euro-4-Autos nachgerüstet, würde die Prämie den Staat 3,6 Milliarden Euro kosten.