Liebeserklärung an die Heimat: Der Plieninger Oerny Lunke hat sich für diese Aufnahmen weit auf einem Hubschrauber gelehnt. Weitere Bilder gibt es in unserer Fotostrecke zu sehen. Foto: TY-Oerny Lunke

Wie sehen Birkach und Plieningen eigentlich von oben aus? Oerny Lunke wollte es genau wissen und hat sich einen Helikopter samt Pilot ausgeliehen. Entstanden sind hübsche Luftbilder von den beiden Filderbezirken.

Birkach/Plieningen - Wenn Oerny Lunke etwas macht, dann macht er es ganz und gar. Vor ein paar Jahren hat sich der 53-jährige Plieninger vorgenommen, alles, was es über die Geschichte Birkachs und Plieningen gibt, herauszufinden und in Text und Bild festzuhalten. Nach nicht mal einem Jahr arbeitet er derzeit an Band sieben seines „Kompendiums für die Ewigkeit“, wie er es nennt.

Den Hubschrauber hat er auf eigene Kosten geliehen

Recht spektakulär kommt Band fünf daher. Darin zeigt Lunke Birkach und Plieningen – in seinem Jargon das Röslesland – aus der Vogelperspektive. Zweimal hat er sich auf eigene Kosten einen Hubschrauber samt Pilot gemietet. „Der fliegt die Strecken im Zickzack ab“, erzählt Lunke.

Von den Flügen hat er je 300 bis 400 Luftaufnahmen mitgebracht. Wer sich so weit aus dem Helikopter lehnt, um seine Heimat zu knipsen, braucht gute Nerven. „Ich kann mich auch auf die Kufen setzen, damit habe ich gar kein Problem“, sagt er. Auf diese Weise habe er zum Beispiel auch schon große Harleytreffen fotografiert. Zweimal eine halbe Stunde hat er gebraucht, um Birkach und Plieningen mit den Stadtteilen einzufangen.

Die aus seiner Sicht schönsten Fotos hat er im fünften Band abgedruckt, teils im Panoramaformat. Manchen der Fotos konnte Lunke sogar eine historische Aufnahme gegenüberstellen. Die hat er beispielsweise beim Landesmedienzentrum, beim Hauptstaatsarchiv oder beim Online-Aktionshaus Ebay aufgetrieben.

Hohenheim 1918 Foto: z

Die Historie soll für die Nachwelt konserviert werden

„Das ist ein reines Hobby“, sagt Oerny Lunke. Auch wenn die Masse an Zusammengetragenem eigentlich eine andere Sprache spricht. „Ich mache das aus Überzeugung. Und immer, wenn ich mit etwas anfange, dann höre ich nicht auf.“ Er will die Historie Plieningens und Birkachs für die Nachwelt konservieren. „Wir müssen unsere Perlen nach außen kehren“, sagt er. Seinen bisher sieben Bänden über historische Architektur im Flecken, die Ortsgeschichte, Festumzüge und Familienstammbäume sollen noch ein paar weitere folgen. Wie viele? Da lässt er sich selbst überraschen.

Wer sich für die historischen Bände über Birkach und Plieningen interessiert, wird hier fündig: Atelier Lunke, Fraubronnstraße 14, Tabak Seher, Filderhauptstraße 21, Wittwer, Fruwirthstraße 24, Firma Käser, Birkheckenstraße 1, Volk Sanitär Birkach, Grüninger Straße 5, Volk Sanitär Asemwald, Im Asemwald 48, Copyshop Garbe, Wollgrasweg 27. Am 15. und 16. November werden die Bände bei der Ausstellung der Hobbykünstler in der Zehntscheuer und am 6. Dezember bei der Firma Käser präsentiert.