In Ludwigshafen haben Tausende gegen eine Kundgebung von Hooligans und Sympathisanten des rechten Lagers demonstriert. Foto: dpa

In Ludwigshafen haben mehrer Tausende Menschen gegen eine Hooligan-Kundgebung demonstriert. Die Polizei nahm zahlreiche Demonstranten aus dem linken Lager fest - unter anderem, weil sie sich nicht an die Auflagen hielten.

Ludwigshafen/Mannheim - Bei Aktionen gegen eine Kundgebung von Hooligans und Sympathisanten des rechten Lagers in Ludwigshafen sind am Sonntag mindestens 131 Gegendemonstranten festgenommen worden.

Den Linksautonomen werden unter anderem Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und Verstöße gegen das Vermummungsverbot vorgeworfen, wie Vertreter von Stadt und Polizei am Abend berichteten. Ein Anhänger des rechten Lagers wurde festgenommen, weil er einem Polizisten ins Gesicht geboxt hatte.

Zu den sechs angekündigten Demonstrationen gegen die Kundgebung des Vereins „Gemeinsam-Stark Deutschland“ - einer Abspaltung des Netzwerks „Hooligans gegen Salafisten“ - waren nach städtischen Angaben etwa 2000 Menschen gekommen, die Organisatoren sprachen von 3000 bis 4000. Etwa 500 Teilnehmer zählten die Beamten bei der Kundgebung des Vereins, die nach einem juristischen Tauziehen aus Sicherheitsgründen auf den Bahnhofsvorplatz beschränkt blieb. Die Veranstalter hatten mit doppelt so vielen gerechnet.

Bei einer der Demonstrationen gegen die rechte Kundgebung hatten die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) zum Widerstand gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aufgerufen. Stadträte der rechtskonservativen AfD beklagten später, sie seien bei der Demonstration bedrängt und angepöbelt worden.