Politprominenz auf dem Neckar: Staatsekretär Baumann (Mitte), die Regionaldirektorin Nicola Schelling und der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried. Foto: Stadt Ludwigsburg

Es ist ein Vorzeigeprojekt: Der Neckar wurde im Bereich Zugwiesen wieder renaturiert. Das interessiert sogar einen Staatssekretär bei einer Rundfahrt über den Fluss bei Ludwigsburg.

Ludwigsburg/Remseck - In der Sommerpause reisen Politiker gern. So auch der Umweltstaatssekretär Andre Baumann, der sich in Ludwigsburg über das Projekt Zugwiesen informiert hat. Bei einer Schifffahrt von der Schleuse Poppenweiler nach Remseck erhielt er einen Überblick über diese für den Natur- und Umweltschutz wichtige Maßnahme. Bei der Fahrt waren unter anderem der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried, die Regionaldirektorin Nicola Schelling und Walter Braun, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamts Stuttgart, dabei.

„Am Beispiel der Neckarufer von Ludwigsburg und Remseck kann man wunderbar erkennen, was aus einer gut abgestimmten ökologischen Planung alles entstehen kann“, so der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried bei der Präsentation des Projektes „My Favourite River“ in und um die Zugwiesen, das von der EU mit 2,2 Millionen Euro gefördert wird.

800 Meter Neckarufer sind renaturiert

Das Vorhaben hat aus Sicht der Stadtverwaltung dem Neckar bei Ludwigsburg viel gebracht: In den Zugwiesen wurden rund 800 Meter der Uferbefestigung aufgebrochen. Dadurch entstand wieder eine neckartypische Auenlandschaft mit großen Still- und Seitengewässern. Und knapp drei Kilometer flussabwärts sind die Uferwiesen ein weiterer Teil der naturnahen Umgestaltung des Neckarufers geworden.

Profitiert hat die Stadt auch durch die EU-Förderung verschiedener Projekte, die den Menschen die Natur am Neckar näherbringen: zum Beispiel die Ausbildung der Zugwiesenguides und deren Präsenz im Neckarbiotop, die Entwicklung des Themenwegs Neckar von Ludwigsburg bis nach Remseck und das Naturinfozentrum Casa Mellifera. Auf Remsecker Seite entstanden ein Naturstrand und ein Infopavillion bei der Remsmündung sowie am Neckar Flachwasserzonen und Fischlaichgewässer. Mit diesen naturnahen Umgestaltungen sei es gelungen, das Verständnis für den Neckar als Ökosystem, attraktives Naherholungsangebot und zeitgemäßen Verkehrsweg zu stärken.

„Die Ludwigsburger sind ganz begeistert von ihrem neuen Neckar“ so Konrad Seigfried bei der Fahrt über den Fluss. „Da ist ein tolles Stück zusätzliche Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger entstanden.“

Baumann zeigte sich begeistert von den naturnahen Veränderungen des Neckarufers und betonte die gelungene Zusammenarbeit der vielen Verwaltungsebenen und Behörden. Beim Besuch des Aussichtsturms in den Zugwiesen hob er die Besucherlenkung hervor, die den Schutz der neu entstandenen Lebensräume gewährleistet. In diesem Zusammenhang hat er sich angeregt für Wiederholungen an anderer Stelle ausgesprochen. Für Ludwigsburg ist nun wichtig, dass die nächste Stufe des Projekts Uferwiesen unterhalb von Alt-Hoheneck umgesetzt wird.