Die Schnellbusse (hier ein Foto aus Straßburg) sollen eine günstige Alternative zur Stadtbahn sein. Foto: Tim Höhn

Der Ludwigsburger Bauausschuss hat ein Gutachten für ein Schnellbussystem zwischen Remseck und Markgröningen beauftragt. In der Sitzung wurde teils hitzig diskutiert. Manche sehen in den Bussen eine Alternative zur Stadtbahn – doch der Nutzen ist umstritten.

Ludwigsburg - Der Ludwigsburger Bauausschuss hat am Donnerstag offiziell eine sogenannte standardisierte Bewertung für ein Schnellbussystem zwischen Remseck und Markgröningen in Auftrag gegeben. Die Verwaltung hatte die Studie bereits vor einigen Wochen beauftragt, bei der Zustimmung der Stadträte handelte es sich demnach um einen formalen Akt.

Diskutiert wurde in der Sitzung dennoch, und zwar teils hitzig. Vor allem der Oberbürgermeister Werner Spec und die Freien Wähler sehen in Schnellbussen eine günstige Alternative zur geplanten Stadtbahn. „Wir sind davon nicht überzeugt, und auch die Nachbarkommunen wollen eine Stadtbahn“, erklärte hingegen die SPD. Die Grünen kritisierten, dass die Studie nicht früher beauftragt wurde. Sie forderten, dass spätestens im Juni Ergebnisse vorliegen, damit der Gemeinderat vor der Sommerpause die Grundsatzentscheidung treffen kann, welches System realisiert werden soll: Bus oder Bahn. Sollte sich Ludwigsburg für Busse entscheiden, wird es spannend: „Dann müssen wir bei unseren Nachbarn Überzeugungsarbeit leisten“, sagt der Bürgermeister Michael Ilk.

Trotz der Kritikpunkte votierte die Mehrheit des Ausschusses dafür, 100 000 Euro für das Gutachten bereit zu stellen. „Wir wollen alle Optionen auf dem Tisch haben, um vernünftig entscheiden zu können, was gut für unsere Stadt ist“, sagte die CDU. Eine standardisierte Bewertung muss gemacht werden, bevor Fördergeld bei Bund und Land beantragt werden kann. Anhand verschiedener Parameter wird dabei ermittelt, ob der Nutzen eines Projekts größer ist als die Kosten.