Drew Crawford liefert eine starke Leistung ab. Foto: Pressefoto Baumann

Gala im Derby: Die MHP Riesen Ludwigsburg werden zum Angstgegner der Ulmer Basketballer. Nachdem die schon im Pokal-Viertelfinale bei den Riesen ausgeschieden waren, setzte es nun auch in der Liga eine 61:79-Niederlage.

Ludwigsburg - Ludwigsburgs Basketballer auf dem Weg zum Titel? Gemach, ganz so weit ist es noch nicht. Schließlich stand bis zum Wochenende gar nicht mal das Erreichen des Minimalziels Play-off-Runde fest. Doch spätestens seit Samstagabend entpuppen sich die MHP Riesen als Favoritenschreck – zumindest für die Ulmer. Beim 61:79 (36:40) kassierten der Tabellenführer erst die zweite Saisonniederlage in der Bundesliga, aber schon die zweite gegen Ludwigsburg, nachdem die Mannschaft von John Patrick den Gegner bereits im Pokal-Viertelfinale ausgeschaltet hatte. „Ein großes Kompliment an meine Mannschaft“, sagte Patrick. Es war eine Duell der Geschwächten, nachdem seine Mannschaft erneut auf drei Leistungsträger (Cotton, Martin und Toppert) verzichten musste, allerdings fehlten bei den Ulmern gleich vier Spieler, was sich durchaus bemerkbar machte.

Ulms Trainer Thorsten Leibenath sagte: „Der Knackpunkt kam im dritten Viertel, als Ludwigsburg einen 16:0-Lauf hingelegt hat. Davon konnten wir uns nicht mehr erholen, dazu haben uns leider die Mittel und auch das Personal gefehlt.“ Schmerzlich vermisst wurde vor allem Spielmacher Braydon Hobbs (Daumenverletzung), „das kam uns schon entgegen“, gab Patrick zu, ohne damit die famose Leistung seines Teams schmälern zu wollen.

4500 Zuschauer feiern ihr Team

Ein Sonderlob bekam dabei Martin Breunig, weniger wegen seiner acht Punkte als der Tatsache, dass er am Donnerstag unter Vollnarkose an der Nase operiert wurde und mit einer Schutzmaske spielen musste. Die 4500 Zuschauer in der ausverkauften MHP-Arena feierten ihr Team, aus dem DJ Kennedy (20 Punkte) und der vor allem nach der Pause stark aufspielende Drew Crawford (16) herausstachen, jedenfalls nach der Partie noch minutenlang.

Dabei blieb der Mannschaft gar nicht viel Zeit zum Feiern. Schon am Sonntagmorgen machte die sich im Flugzeug auf den Weg nach Berlin, wo am 1. Mai (15.30 Uhr) das letzte Hauptrundenspiel bei Alba auf dem Programm steht. Und nach dem Erreichen der Play-offs sind noch nicht alle Wünsche befriedigt, auch wenn man als Tabellenachter im Viertelfinale wieder auf den „Wunschgegner“ Ulm treffen würde. Doch John Patrick sagt: „Wir wollen auch in Berlin gewinnen.“ Denn sollten die Riesen noch Sechster oder Siebter werden, steigen am Saisonende die Chancen auf die erneute Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb (Eurocup oder Champions League). Der Verein hat also durchaus noch Ziele in dieser Saison, auch wenn sich der Vorsitzende Alexander Reil diplomatisch ausdrückt: „Wir wollen die bestmögliche Platzierung erreichen.“