Das Lollapalooza-Festival zieht Massen an – wie dieses Foto beim Ableger in Brasilien zeigt Foto: Getty Images South America

Es ist die Premiere auf europäischem Boden: Das in den USA legendäre Lollapalooza-Festival kommt am 12. und 13. September zum ersten Mal auf den ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin. Ein Ausblick.

Die Geschichte

Der Frontmann von Jane’s Addiction, Perry Farrell, organisiert das erste Lollapalooza 1991 eigentlich als Abschiedstour für seine Alternative-Rockband. Im Line-Up sind Künstler unterschiedlichster Couleur vertreten – wie zum Beispiel der Gangster-Rapper Ice-T oder die Industrial-Rockband Nine Inch Nails. Das Festival entwickelt sich zum „Woodstock für eine verlorene Generation“, wie die New York Times titelt.

Bis 1997 findet das Lollapalooza jährlich als Eintages-Festival an mehreren Orten in den USA und Kanada statt. 1998 kommt das vorübergehende Aus, weil der Veranstalter nach einer kurzfristigen Absage des Headliners keinen adäquaten Ersatz findet. Der Versuch 2003, die Festivalreihe wiederzubeleben, verläuft enttäuschend. Der Andrang der Fans hält sich in Grenzen. 2004 werden die Veranstaltungen aufgrund mangelnden Kartenabsatzes im Vorverkauf erneut komplett abgesagt.

Vom Eintages-Festival zum Dreitages-Event

Mit einem neuen Konzept und neuen Partnern kommt Farrell dann 2005 zurück: seither gibt es keine Festivalreihe in verschiedenen Städten mehr, sondern eine zwei-, mittlerweile sogar dreitägige Veranstaltung im Grant Park in Chicago. „Wir erfinden das Lollapalooza konstant neu“, sagt Gründer Farrell nun, „wir werden jedes Jahr besser und bringen neue Facetten zum Festivalerlebnis.“ Und das wieder mit Erfolg: Das Lollapalooza zieht Massen an, zuletzt kommen rund 160 000 Besucher an drei Tagen. Damit gehört es zu den größten und beliebtesten Musikfestivals in den USA. Seit 2011 gibt es außerdem einen Ableger des Festivals in Chile, seit 2012 einen in Brasilien und seit 2013 einen in Argentinien. Jetzt kommt das Event erstmals über den Atlantik nach Europa.

Die Musik

Das Line-Up für Berlin verspricht eine Mischung aus Rock, Pop, Hip-Hop und Electro. Die britische Rockband Muse ist der Headliner der Veranstaltung. Vielversprechend sind auch das US-amerikanische Erfolgsduo aus Rapper Macklemore und DJ Ryan Lewis sowie die Dancehall- und Reggae-Elf Seeed.

Darüber hinaus treten unter anderen die Beatsteaks, Deichkind, The Libertines, Sam Smith, Bastille, Parov Stelar Band, Tame Impala, Fatboy Slim, Kygo, Robin Schulz, Belle & Sebastian, Chvrches, Franz Ferdinand & Sparks, Stereophonics und die Mighty Oaks auf einer der insgesamt vier Bühnen auf dem Tempelhof auf.

Das Besondere

Die Lolla-Philosophie ist, dass die Musik nur ein Teil des Festivalerlebnisses ist. So folgt auch die Veranstaltung in Berlin der Tradition des US-amerikanischen Mutterfestivals und bringt Musik mit Essen,Streetart und Mode zusammen. „Beim Lollapalooza geht darum, unterschiedliche Lebensstile zu verbinden“, sagt Farrell. Er wolle sehr viel Kunst vor Ort sehen, denn: „Berlin ist vor allem für seine Künstler bekannt.“

Außerdem gibt es in dem sogenannten Grünen Kiez eine nachhaltige Erlebniswelt, in der sich Non-Profit-Organisationen und soziale oder ökologische Initiativen präsentieren werden. „Eine weitere einzigartige Sache auf dem Lollapalooza ist, dass viele Eltern mit ihren Kindern kommen werden“, sagt Farrell. Für Kinder ist ein speziell entwickeltes Programm mit Workshops und einer eigenen Musikbühne geboten.

Eine weitere Besonderheit ist, dass die Festivalbesucher mit einem Chip im Festivalbändchen bargeldlos bezahlen müssen wie etwa in einigen Fußballstadien. Das erspare das lange Anstehen an Getränke- und Essensständen, heißt es beim Veranstalter.

Lollapalooza-Tickets gibt es nur noch entweder für Samstag, 12. September, oder für beide Tage. www.lollapaloozade.com