Ob sich der Bezirksbeirat schon im September oder erst im Oktober neu konstituiert, ist noch unklar. Foto: Phillip Weingand

In der nächsten Legislaturperiode wird auch ein Vertreter der AfD mit am Ratstisch sitzen.

Weilimdorf - Im Weilimdorfer Bezirksbeirat ändert sich die Stuhlordnung nach der fünfjährigen Legislaturperiode nicht unerheblich. Zum einen wird ein Sitzplatz verschwinden: Statt der bisherigen 17 werden nun wieder 16 Bezirksbeiräte am runden Tisch im Bezirksrathaus Platz nehmen, was der Regelstärke entspricht.

Mit fünf Plätzen die stärkste Fraktion wird die CDU sein. In den vergangenen fünf Jahren waren es nur vier gewesen. Ordentliche Mitglieder bleiben Marc W. Benzinger und Jürgen Lehmann. Vom Amt des Stellvertreters zum regulären Mitglied rücken Beate Amman und Peter Dathe auf. Neu hinzu kommt Manon Kalusche, die neu nach Stuttgart gezogen ist. Stellvertretende Bezirksbeiräte bleiben wie bisher Waltraud Illner und Helmut Heisig. Jochen Lehmann, zuvor ordentliches Mitglied, wird ebenfalls Stellvertreter. „Er ist jetzt Regionalrat und damit recht ausgefüllt“, erklärt Pressereferent Heisig. Neu gewählt wurden ferner Stephan Gier und Friedrich Büttner. „Für uns ist es positiv, stärkste Fraktion zu sein“, sagt Heisig. „Es bedeutet aber auch eine gewisse Verantwortung.“ Seine Fraktion wolle Themen anstoßen und im Blick behalten. Welche dies sein könnten, werde sich zeigen. Mit drei neuen Mitgliedern müsse die CDU-Fraktion nun erst zusammenwachsen. „Kürzlich haben wir dafür einen Rundgang durch Weilimdorf gemacht, damit sich die Neuen ein Bild machen können, was sich hier kommunalpolitisch so tut“, erzählt Heisig.

Die Grünen besetzen nur noch drei Plätze

Zweitstärkste Fraktion werden die Grünen. Sie füllen künftig drei Plätze aus – vergangene Legislaturperiode waren es noch vier. Annekathrin Essig, Michael Lateier und Rudolf Pfleiderer werden ihre Arbeit als ordentliche Mitglieder fortsetzen. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Joachim Schwarz scheidet aus, sein Amt übernimmt Essig. Als Stellvertreter werden wie bisher Gerhard Pfeifer und Annette Schäfer agieren, neu hinzu kommt Benjamin Wahnschaffe. „Unser Ziel ist es, Weilimdorf auf seinem Weg zu einem nachhaltigen Stadtbezirk zu begleiten und unsere Akzente zu setzen“, sagt Essig.

Die Freien Wähler schrumpfen von drei auf zwei Sitze. Diese werden von den bisherigen Bezirksbeiräten Michael Schrade und Jürgen Raiser besetzt. Martin Futterknecht wird künftig als Stellvertreter fungieren, ebenso wie Volkmar Lang. Die bisherigen Stellvertreter Joachim Ludmann und Rainer Sinzinger scheiden aus der Fraktion aus. Ludmann hat dem Bezirksbeirat seit 1980 ununterbrochen als ordentliches Mitglied beziehungsweise als Stellvertreter angehört.

Die Sozialdemokraten haben zwei Stimmen

Auch der SPD-Fraktion werden statt drei nur noch zwei Sitze zur Verfügung stehen. Einen wird der Ortsverein Weilimdorf, der andere der Ortsverein Giebel/Bergheim/Hausen besetzen. Für ersteren wird weiterhin Fraktionssprecher Dieter Benz als ordentliches Mitglied im Bezirksbeirat fungieren. Sein Stellvertreter wird der Ortsvereinsvorsitzende Eberhard Keller, der bislang ebenfalls zur Stammrunde gehört hat. Jörg Gruhnert aus Hausen wird für den Ortsverein Giebel/Bergheim/Hausen als ordentliches Mitglied am Ratstisch sitzen. Vertreten wird er durch Fritz Mutschler aus Giebel, der bekannt ist als Vorsitzender des Bürgervereins Giebel und Bergheim. Die bisherigen Stellvertreter Bernhard Klar, Susanne Röhrich und Marcel Schwarz werden nicht mehr antreten. „Man muss gespannt sein, wie das Zusammenwirken des neuen Bezirksbeirats sein wird, wie sich neue Mehrheiten finden und wie sich das Klima entwickelt“, sagt Eberhard Keller. Er hofft, dass diesmal eine Fraktionsklausur zustande kommt, bei der die Mitglieder des Gremiums sich darauf verständigen, wie mit Fragen oder Budgetmittelanträgen umgegangen werden soll.

Bei der FDP-Fraktion reduziert sich der Sitzanteil von zwei Plätzen auf einen. Diesen wird künftig Carmen Hanle einnehmen. „Das ist super für uns, denn sie bringt eine riesen Erfahrung als ehemalige Stadträtin mit“, sagt Fraktionssprecher Julien Flaig. Er selbst wird nach einer Legislaturperiode aus dem Bezirksbeirat ausscheiden. Als Grund nennt er neue berufliche Herausforderungen und Familienzuwachs. Ebenso wird Markus Held nicht mehr ordentliches Mitglied des Gremiums sein, dafür aber als Stellvertreter aktiv bleiben. „Wir wollten ihn unbedingt dabei haben, denn sein Tabakwarengeschäft ist Anlaufstelle für viele Bürger. Er kriegt mit, wo der Schuh drückt“, sagt Flaig. Die bisherigen Stellvertreter, Alois Bogenschütz und Ursula Sachse, scheiden aus.

SÖS und Die Linke stellen je ein Mitglied

Die Fraktionsgemeinschaft aus SÖS, Die Linke, Die Piraten und die Studentische Liste wird insgesamt zwei Gremiumsmitglieder stellen. Die Plätze werden Peter Hanle (Die Linke), der zuvor schon als Stellvertreter aktiv war, und Sylvia Rados (SÖS) einnehmen. Sollten sie verhindert sein, dann werden sie von Daniela Catalano (Die Linke) und Zozan Teke (Die Linke) vertreten.

Neu am Ratstisch sitzen wird Stefan Gromer für die AfD. „Ich kenne den Bezirk sehr gut“, sagt der Arzt, der seit mehr als 20 Jahren in Weilimdorf lebt. Seiner Partei ist er im Mai beigetreten. Für Weilimdorf möchte sich Gromer unter anderem für ein Freibad, die Umgestaltung des Löwen-Marktes und Bildungspolitik einsetzen. Einen Stellvertreter hat er zurzeit noch nicht, „wir sind aber durchaus bemüht, im Laufe der Amtszeit einen zu stellen“.

„Ich bin gespannt, wie sich die neuen Mehrheiten aufstellen werden“, sagt die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Der Stadtbezirk habe die meisten Chancen, wenn der Bezirksbeirat einstimmige Abstimmungsergebnisse beschließe. „Deshalb hoffe ich auf ein homogenes Zusammenarbeiten im Interesse der Weilimdorfer Bevölkerung.“