Verbesserte Taktzeiten, barrierefreie Haltestellen: Für die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs haben die Bezirksbeiräte von Plieningen und Birkach einige Ideen. Foto: Blohmer

Der geplante Radweg entlang der Körsch und Verbesserungen bei Bus und Bahn sind Thema im Bezirksbeirat von Birkach und Plieningen gewesen. Vor allem beim Nahverkehr gibt es etliche Wünsche.

Birkach/Plieningen - Die Mobilität in ihren verschiedenen Ausprägungen ist in der jüngsten Sitzung der Bezirksbeiräte von Birkach und Plieningen Gegenstand der Diskussionen und Beratungen gewesen: Im Sitzungssaal des Bezirksrathauses ging es am Montag, 16. November, um den Ausbau des Körschtal-Radwegs zwischen der Paracelsusstraße und dem Dietrich-von-Plieningen-Weg und um die Fortschreibung des Nahverkehrsplans Stuttgart.

Der Beschlussvorlage zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans, also vereinfacht ausgedrückt der weiteren Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Straßenbahnen AG, haben die Plieninger Bezirksbeiräte mit drei Enthaltungen und die Birkacher mit einer zugestimmt.

Bei einem Antrag der CDU-Fraktion waren sie sich vollends einig. Michael Wörner und Jürgen Holzwarth bitten darin die Stadt um Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs in Plieningen und Birkach. Sie fordern in dem Papier, „die Linien 65 und 79 zu einer durchgehenden von Obertürkheim zum Flughafen zu verschmelzen“. Außerdem solle die Linie 65 häufiger zwischen Heumaden und Plieningen fahren, eine direkte Stadtbahnverbindung von Plieningen in die Innenstadt eingerichtet werden und die Bushaltestellen der beiden Bezirke barrierefrei werden.

Ein Antrag von SÖS-Linke-Plus, der ebenfalls Verbesserungsvorschläge in Sachen öffentlicher Nahverkehr enthält, kam hingegen nicht zur Abstimmung. Aus Sicht einiger Bezirksbeiratskollegen sollten Gerd Hütter und Sebastian Exner aus dem Antrag zwei machen. „Da ist eine zu starke Vermengung von konkreten Vorschlägen und politischen Statements drin“, sagte beispielsweise der Plieninger FDP-Sprecher Thilo Reith.

Die Fraktion von SÖS-Linke-Plus hatte in ihrem ursprünglichen Antrag zum Beispiel für die Weiterentwicklung des Nahverkehrsplans gefordert, dass es keine weiteren Tariferhöhungen im öffentlichen Personennahverkehr geben und die Finanzierung stattdessen über „Nahverkehrsabgabe, City-Maut etc.“ gesichert werden solle. Dem wollte Thilo Reith nicht zustimmen, und auch Michael Wörner von der Plieninger CDU sagte: „Wir können jetzt nicht über so globale Weltverbesserungs-Anträge entscheiden.“

Für die konkreten Vorschläge wie die Verbesserung der Taktzeiten der Buslinie 65 zwischen der Heumadener Bockelstraße und Plieningen, die Anbindung der Haltestelle Köpfert oder das ganztägige Verkehren der Linie 74 nach Degerloch bekamen Hütter und Exner Lob von den Grünen und der CDU.

Die Hauptradroute 51 ist eine von insgesamt 38 in Stuttgart. Sie führt von Möhringen durch Plieningen und über die Stadtgrenzen hinaus – eigentlich dem Namen entsprechend an der Körsch entlang. Doch zwischen der Paracelsusstraße und dem Dietrich-von-Plieningen-Weg fehlt ein Stück. Dieses wird von März an in Angriff genommen: Wie Franco Auricchio und Daniel Hartenstein vom Tiefbauamt sowie Claus Köhnlein vom Amt für Stadtplanung den Bezirksbeiräten erläuterten, ist ein ungefähr 120 Meter langer und zwei bis zweieinhalb Meter breiter Weg für Radfahrer und Fußgänger am südlichen Rand der Körsch geplant. Der dafür nötige Grunderwerb sei erfolgt, die Grundstücke, auf denen der Weg entsteht, gehören der Stadt, sagte Daniel Hartenstein. Die Kosten werden auf circa 80 000 Euro geschätzt.

In einem ersten Schritt sollen bis Ende Februar sechs Bäume, die zum Teil marode oder im Weg sind, gefällt werden. „Mit dem Amt für Umweltschutz wurde ein Ersatz an anderer Stelle vereinbart“, erklärte Hartenstein. Wegen des Tier- und Umweltschutzes werde der Weg außerdem nicht geteert, sondern mit einem Sickerpflaster versehen. Außerdem bleibe er unbeleuchtet. Ein Umstand, von dem ein Anwohner, der den Weg ohnehin lieber auf der Nordseite der Körsch gesehen hätte, nicht begeistert war. Die CDU-Bezirksbeirätin Magdalene Straile betonte hingegen: „Diesen Weg gab es schon immer. Irgendwann war er zu, aber es ist fast schon ein historischer Weg, auf dem ich selbst als Kind und Jugendliche unterwegs war.“