Ein Mann aus Freiburg soll als IS-Kämpfer in den Irak gefahren sein. (Symbolfoto) Foto: dpa

Ein junger Mann, der im Irak ein Selbstmordattentat mit Toten und Verletzten verübt haben soll, soll aus Freiburg stammen. Das LKA sei dabei, die Identität des Mannes zu überprüfen. Zunächst hatte die "Badische Zeitung" über den Fall berichtet.

Stuttgart/Freiburg - Ein 24-Jähriger, der im Irak ein Selbstmordattentat mit mehreren Toten und Verletzten verübt haben soll, stammt vermutlich aus Freiburg. Das Landeskriminalamt prüfe die Identität des Mannes, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Stuttgart. Die Behörde stehe im Kontakt mit dem Bundeskriminalamt und trage entsprechende Informationen zusammen.

Die „Badische Zeitung“ (Mittwoch) hatte berichtet, der mutmaßliche Islamist stamme aus der südbadischen Stadt, der junge Mann sei auf einem Foto erkannt worden. Er soll sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und vor kurzem ein Selbstmordattentat im Irak verübt haben. Mit Hilfe des Auswärtigen Amtes solle nun geprüft werden, ob der Anschlag so stattgefunden habe, sagte der Polizeisprecher weiter.

Der Mann soll sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen im vergangenen Jahr radikalisiert haben. Er sei Konvertit und bei der Polizei wegen Drogen und Körperverletzung in Erscheinung getreten. Offensichtlich sei er deutscher Staatsbürger und über die Türkei in das Krisengebiet gereist, hieß es weiter. Laut Verfassungsschutz gibt es in der badischen Stadt eine islamistische Szene rund um die Ibad Ur Rahman Moschee. Diese sei den Behörden seit längerem bekannt.

Etwa 550 radikale Islamisten aus Deutschland, davon 30 aus Baden-Württemberg, sind bislang in das Kampfgebiet nach Syrien und in den Irak ausgereist. Die Zahl geht seit langem kontinuierlich nach oben. Viele haben sich dort dem IS angeschlossen.

Aktuell laufen bei der Staatsanwaltschaft in Karlsruhe verschiedene Verfahren gegen Menschen aus Baden, die aus Deutschland ausgereist sein sollen, um sich Terrororganisationen anzuschließen. „Wir ermitteln wegen des Verdachts der Vorbereitung staatsgefährdender Maßnahmen“, sagte Staatsanwältin Jasmin Curte. Die Ermittlungen beträfen vor allem die Ausreise nach Syrien. Auch gegen zwei junge Menschen aus Mannheim, die sich dem IS angeschlossen haben sollen, ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen.