Die Stadträte müssen sich einmischen, wenn es um die weitere Digitalisierung Ludwigsburgs geht. Foto: Pascal Thiel

Die Ludwigsburger Stadträte dürfen das digitale Experimentierfeld Living Lab nicht allein den Unternehmen überlassen. Es geht um die Verteidigung von Bürgerrechten.

Ludwigsburg - Seit 2014 arbeiten Unternehmen und Wissenschaftler am Ludwigsburger Digitalisierungsprojekt Living Lab. Und immer wenn seither die Rede auf dieses Experimentierfeld kommt, geraten alle ins Schwärmen – ganz so wie in der Frühzeit von Computer und Internet. Das war auch in der jüngsten Ratssitzung nicht anders, aber immerhin wurden endlich die richtigen Fragen gestellt. Etwa die nach dem Datenschutz und der Bürgermeinung.

Man muss kein Fortschrittsfeind sein, um Vorbehalte anzumelden. Beispiele für Datenmissbrauch und das Hacken elektronischer Systeme gibt es genug. Die ewige Living-Lab-Euphorie der Ludwigsburger ist naiv. Sie blendet aus, dass technische Errungenschaften immer auch eine Kehrseite haben. Was in den Labors der IT-Experten geschieht, ist durchaus politisch. Das geht uns alle an – und die Stadträte sollten sich lieber früher als später einmischen.