Tobias Köngeter bekam die Senfkornbibel zur Konfirmation. Foto: Lg/Max Kovalenko

Die handliche Senfkornbibel trägt Tobias Köngeter seit seiner Konfirmation immer bei sich, auch im Urlaub: Christsein kennt keine Pause, sagt er.

Stuttgart - Noch schafft es Tobias Köngeter ganz ohne Lesehilfe die Miniaturschrift in seiner Senfkornbibel zu entziffern. „Senfkorn trifft es gut“, sagt der 27-Jährige leicht amüsiert beim Blättern, denn alles in dieser Version der Lutherübersetzung von 1984 ist en miniature – für die Jackentasche. Zur Konfirmation 2003 bekam er den kleinen Band geschenkt, und seither trägt er ihn immer mit sich herum. „Auch im Urlaub. Da kann man das Christsein ja nicht einfach ablegen“, sagt er ernst. Köngeter organisiert den Stuttgarter Fotomarathon und neben seinem Beruf als Mediengestalter ist er ehrenamtlich als Diakon in der neuapostolischen Kirche tätig. „Morgens und abends lese ich in der Bibel“, berichtet er. „Es interessiert mich, welche Erfahrungen Menschen mit Gott gemacht haben und wie er hilft. Mir macht das oft Mut“, erklärt er. Der morgendlichen Lektüre widmet er sich, so lange zuhause noch Ruhe herrscht, bevor Frau und Kleinkind aufstehen. „Meine Partnerin ist in keiner Kirche. Wir respektieren das gegenseitig.“

Geschenk vom Mentor

Die Senfkornbibel war ein Geschenk von einem guten Freund seiner Eltern. „Er war so eine Art Mentor für mich“, sagt Köngeter. Trotz der intensiven Nutzung hat sie kaum Gebrauchsspuren. Wie der Zufall es so will: Eines Tages bekam Köngeter einen neuen Arbeitskollegen. „Der hat meine Senfkornbibel gesehen und sofort erkannt, dass er selbst sie gesetzt hat“, erzählt er belustigt. „Der Kollege hat deshalb zu ihr ein ganz besonderes Verhältnis.“ Mit Schrecken habe sich dieser daran erinnert, dass es eine wahre Geduldsprobe für ihn gewesen sei, die vielen langen Wörter richtig und optisch ansprechend für die beiden schmalen Spalten zu umbrechen – in Senfkorngröße eben.