Beim Lichterfest 2015 bereiteten rücksichtslose Besucher und das Müllaufkommen Ärger. Foto: Archiv Jenkner

40 000 Menschen haben im vergangenen Jahr das Lichterfest im Höhenpark Killesberg besucht – Rekord! Die Pläne für die diesjährige Veranstaltung wurden nun dem Bezirksbeirat Stuttgart-Nord vorgestellt. Die Lokalpolitiker fürchten aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr viel Müll und viel Verkehr auf dem Killesberg.

S-Nord - „Zu viele Leute, zu viel Müll“, fasste die Bezirksvorsteherin Sabine Mezger schonungslos zusammen, was den Bezirksbeirat Nord im vergangenen Jahr am Lichterfest auf dem Killesberg gestört hatte. „Wir hatten heftige Diskussionen über das letzte Fest“, sagte Mezger in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung, ehe Rolf Schneider von der städtischen Veranstaltungsgesellschaft den Lokalpolitikern die Pläne für die diesjährige Auflage des Festes am Samstag, 9. Juli, vorstellte.

„Das Hauptproblem war das Thema Reinigung und Müllaufkommen“, räumte Schneider denn auch gleich zu Beginn seiner Präsentation ein. Mit rund 40 000 Besuchern sei im vergangenen Jahr ein Rekordbesuch zu verzeichnen gewesen, was sich in vielen Bereichen bemerkbar gemacht habe. Zudem sei das Quartier Killesberghöhe, wo es die meisten Beschwerden über Verunreinigungen gegeben habe, 2015 erstmals komplett bewohnt gewesen. Die Besucher des Lichterfests hätten sich teils rücksichtslos benommen, sagte Schneider: „Es war eine Situation, die wir nicht wollten und die für die Anwohner sehr unschön war.“ Man habe sich daher nach der Veranstaltung schnell zusammengesetzt, um die Lage zu bewerten und nach Lösungen für dieses Jahr zu suchen.

So werde von nun an etwa der Bereich der Wohnbebauung während des Lichterfests mit Sichtschutzzäunen abgegrenzt, lediglich die Rettungswege würden freigehalten. „Wir wollen die draußen halten, die dort Party machen wollen“, sagte Schneider. Ordnungspersonal, das auch sonst auf dem Gelände der Killesberghöhe im Einsatz sei, würde darauf achten, dass nur Anwohner den Zaun passierten.

Der Höhenpark selbst werde von 22 Uhr am Freitag bis Sonntag 10 Uhr für das Lichterfest gesperrt, die Reinigungsarbeiten sollten bis 14 Uhr abgeschlossen sein. In den Eingangsbereichen würden mehr Müllcontainer aufgestellt, in denen Flaschen und andere Gegenstände, die nicht mit aufs Veranstaltungsgelände genommen werden dürfen, entsorgt werden können, erklärte Schneider. So seien beispielsweise keine Glasflaschen zugelassen – einzig Wulle-Bier, das an wenigen Stellen verkauft werde, sei eine Ausnahme. Da der Reinigungsdienst im vergangenen Jahr überfordert gewesen sei, habe man für dieses Jahr einen Vertrag mit der Abfallwirtschaft Stuttgart abgeschlossen.

„Ich denke, dass wir damit auch bei einer Höchstbelegung alles weitestgehend im Griff haben werden“, sagte Schneider. Obgleich mehr genehmigt seien, wolle man auch in diesem Jahr maximal 40 000 Besucher auf das Veranstaltungsgelände lassen. Diese sollen möglichst mit Bus und Bahn kommen: „Wir setzen voll auf den öffentlichen Nahverkehr.“ Autofahrer würden auf den Wasen geleitet, von wo es einen Shuttle-Service gebe, zudem würden auf dem Killesberg Wohngebietssperren errichtet. „Die Stadtbahnen fahren, was die Schiene hergibt“, betonte Schneider, nachdem sich einige Bezirksbeiräte nach dem Nahverkehrsangebot erkundigt hatten.

Die Lokalpolitiker regten zudem an, mehr Toiletten bereitzustellen, etwa im Bereich der Bushaltestelle Killesberg, was Schneider auch zusagte. Die Forderung, auch umliegende Aussichtspunkte zu reinigen und die Anwohner dort besser zu schützen, wies er jedoch zurück: „Es ist schwierig, da einen sinnvollen Bereich abzugrenzen.“ Zwar wollte auch CDU-Bezirksbeirat Timo Haug mehr Schutz für die Anwohner, er räumte aber zugleich ein, dass das Vorglühenund die damit einhergehende Verschmutzung nicht allein Problem des Lichterfests seien – das könne man beispielsweise jeden Donnerstagmorgen entlang der Stresemannstraße feststellen.