Die Jury (von links): Eva Funke, Stefan Seipel und Reinhard Wolf Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Viele gute Vorschläge zur Verbesserung von Wanderwegen sind bei der Aktion „Schön wandern“ in der Redaktion der Stuttgarter Nachrichten eingegangen. Leider können nur drei mit der 10 000 Euro-Spende der Brauerei Dinkelacker umgesetzt werden. Die Jury hatte die Qual der Wahl.

Stuttgart - Auf dem Tisch liegen sie übersichtlich nebeneinander: Sämtliche Artikel, in denen StN-Leser vorschlagen, wie ihre Lieblingswanderwege noch attraktiver gestaltet werden können. Die Jury, die entscheiden soll, welche Vorschläge bei der Realisierung zum Zuge kommen sollen, war schnell zusammengestellt: Da die Leseraktion ein Gemeinschaftsprojekt vom Schwäbischen Albverein, Dinkelacker und unserer Zeitung ist, sind dabei: Reinhard Wolf, Vizepräsident des Schwäbischen Albvereins, Stefan Seipel, Marketingchef bei Dinkelacker-Schwabenbräu, und die Berichterstatterin der Stuttgarter Nachrichten.

Alles andere als schnell ging die Wahl der Gewinner. „Es sind lauter tolle Vorschläge eingegangen“, stellt Seipel begeistert fest, und Wolf bedauert, dass nicht alle Anregungen in die Tat umgesetzt werden können. Um überhaupt entscheidungsfähig zu sein, muss sich die Jury die Auswahlkriterien nochmals genau vor Augen halten. Das sind die Realisierbarkeit der Vorschläge und ihre Finanzierbarkeit. Außerdem muss klar sein, wer Ansprechpartner ist, damit dessen Einverständnis eingeholt werden kann.

Unterschiedliches soll verwirklicht werden

„Prima wäre es auch, wenn ganz unterschiedliche Projekte verwirklicht würden“, bringt Seipel noch ein weiteres Kriterium ins Spiel, dass von den anderen Juroren abgenickt wird. Seipels Favorit: der Vorschlag von Rainer Hertneck. Der 79-Jährige plädiert dafür, die kaputten Treppenstufen des steilen Waldpfads bei den drei Brunnen im Sindelfinger Wald zu ersetzen. Dafür spricht, dass auch ältere Menschen diesen Weg gefahrlos sollen gehen können.

Wolf hat es die Idee angetan, die unleserliche Panoramatafel auf dem Kleinen Rossberg bei Winnenden auszutauschen. „Es ist doch schade, wenn die Wanderer bei dem tollen Ausblick nicht wissen, was sie sehen“, unterstützt er den Vorschlag von StN-Leser Roland Luther. Die Erneuerung der Tafel habe zudem noch den Vorteil, dass sie beim Landesfest des Albvereins im kommenden Mai in Winnenden von vielen Wanderern zur Kenntnis genommen werde.

Im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten abgeschlossen werden

Weil sie im Großraum Stuttgart eine Besonderheit sind, kommt auch die Ruhbank am Rheinsträßle in Darmsheim im Kreis Böblingen zum Zug. StN-Leser Wolfgang Lang hat vorgeschlagen, die marode Steinbank, auf der Markfrauen und Händler, die zwischen den Dörfern unterwegs waren, Pause gemacht und ihre Lasten abgestellt haben, zu restaurieren. Denn der Stein bröckelt, und ganze Stücke sind herausgebrochen. Es hat einiges an Zeit gebraucht bis jeder Juror seine Mitstreiter von seinem Wunschprojekt überzeugt hatte. Doch welches der Projekte bekommt Gold, Silber oder Bronze? In der Frage war sich die Jury ruck,zuck einig. Alle drei Anregungen sind gleichwertig. Platz eins für alle.

Verwirklicht werden sollen die Vorschläge, sobald mit den Behörden geklärt ist, dass nichts dagegen spricht. Läuft alles nach Plan, hoffen Seipel und Wolf, können die Arbeiten zur Verschönerung der Wanderwege in und rund um Stuttgart zum kommenden Frühjahr abgeschlossen werden.