Wir haben um Fotos von alten Führerscheinen gebeten – und die Leser haben sich fleißig an der Aktion beteiligt. Klicken Sie sich durch unsere Fotostrecke! Foto: privat, Collage: STZN

Nach den zahlreichen Zusendungen unserer Leser erscheint nun bereits der fünfte Teil der Sammlung von Fotos der „alten Lappen“. Die dazu passenden Anekdoten der Besitzer finden Sie in unserer Bildergalerie.

Stuttgart - Künftig soll der alte Führerschein gegen ein Scheckkartenmodell aus Palstik getauscht werden. Damit die grauen und rosafarbenen Führerscheine aber nicht vollständig von der Bildfläche verschwinden, haben wir unsere Leser gebeten, Fotos ihrer alten Fahrerlaubnisbescheinigung einzureichen.

Diesem Aufruf sind hunderte Leser gefolgt. Auch prominente Stuttgarter haben sich an der Aktion beteiligt. Dank der Vielzahl an Bildern von „alten Lappen“, gibt es nun schon bereits den fünften Teil unserer Sammlung von Führerscheinfotos. Passend dazu haben wir wieder die dazugehörigen Anekdoten der „Lappen“-Besitzer gesammelt. An dieser Stelle ein kurzer Auszug:

Cordula H. schreibt zu ihrem eingesendeten Führerscheinfoto: „Autofahren war nie meine Stärke. Nachdem ich schon sehr viele Fahrstunden genommen hatte, war ich endlich reif für die Prüfung in Tübingen. Ich hatte zwei Nächte vor Aufregung nicht geschlafen. Zum Glück ging die Fahrt in die Altstadt, denn mit dem richtigen Einordnen auf den markierten Spuren hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ich hielt hinter einer langen Schlange von Autos. Das waren aber parkende Autos. ‚Ich habe noch nie jemand mit einer so langen Leitung gehabt’, sagte der Prüfer, aber ich hatte bestanden. Jetzt bestehe ich jede Prüfung, die noch kommen mag, dachte ich froh. Danach brauchte ich das Auto, um zur Arbeit zu kommen. Aber gerne bin ich nie gefahren. Jetzt genieße ich lieber die Fahrt mit den Öffentlichen und mit dem Fahrrad.“

Eine weitere Anekdote kommt von Birgit M., sie erzählt: „Seit ich den Führerschein im November 1977 gemacht habe, wurde ich noch nie kontrolliert, kein Polizist wollte ihn jemals sehen. Eigentlich schade, da das damals für mich eine aufregende Sache war. Mein Vater durfte nämlich nichts davon wissen, dass ich auch den Motorradführerschein machte. Deshalb musste ich meinen Helm beim Fahrlehrer deponieren und er holte mich mit dem Auto ab und brachte mich auch wieder mit dem Auto zurück, wenn mein Vater zuhause war. Als ich dann endlich meinen Führerschein hatte, wollte ihn mein Vater natürlich sehen. Er stellte völlig entgeistert fest, dass ich auch den Einser hatte. Erst war er ziemlich sauer, dann meinte er, dass er mir ein Auto kauft, wenn ich den Einser zurückgebe. Keine Chance! Als er mich ein paar Wochen später auf dem Motorrad vor dem Haus stehen sah, war er schon ein wenig neidisch und hätte gerne selbst eine Runde gedreht. Aber ich musste sehr bedauern, ich konnte ihn nicht fahren lassen, denn er hatte ja keinen Führerschein fürs Motorrad. Auch wenn mein Lappen mittlerweile fast unlesbar ist, werde ich ihn sehr ungern umtauschen. Irgendwie ist er mir ans Herz gewachsen.“

Weitere Geschichten rund um die alten „Lappen“ finden Sie in unserer Bildergalerie.

Hier geht es zur ersten Fotostrecke: „Stolz auf ihren alten Lappen“.

Hier finden Sie den zweiten Teil unserer Leseraktion Führerschein: „Bis dass der Tod uns scheidet“.

Den dritten Teil „Überraschte Gesichter bei der Polizeikontrolle“ gibt es hier.

Und hier gelangen Sie zum vierten Teil unserer Sammlung „Hinter den „Lappen“ steckten viele Geschichten“.