Organisatoren, Kooperationspartner, Sponsoren und die Schirmherrin Dorit Loos (vorne) freuen sich mit Frank Otto Huber (mit Flyer) über das sechste Lesefest. Foto: Stahlberg

Vier Wochen lang, vom 20. Oktober bis 14. November weckt das inzwischen sechste Lesefest Vaihingen wieder die Lust am Schmökern. Elf Autoren lesen für Klassen aus elf verschiedenen Schulen, zudem gibt es öffentliche Lesungen.

Vaihingen - Elf Autoren lesen für Klassen aus elf Schulen aus ihren Büchern vor: Vom 20. Oktober bis 14. November verwandelt sich das Kinderhaus Büsnau wieder in einen Lesetempel, inzwischen bereits zum sechsten Mal in den vergangenen zwölf Jahren. Zudem gibt es weitere öffentliche Lesungen und Ausstellungen an verschiedenen Orten in Vaihingen. Veranstaltet wird das Lesefest vom Kinderhaus Büsnau samt seinen Partnereinrichtungen und dem Bürgerverein Vaihingen-Rohr-Büsnau. Organisiert wird es von der Lese-Agentur von Sabine Fecke. „Danke, dass ich das immer wieder organisieren und die Kinder zum Lesen verführen darf“, sagte diese bei einer Pressekonferenz zum Lesefest im Vaihinger Arcona Mo-Hotel.

Frank Otto Huber, der sowohl der Leiter des Kinderhauses als auch der Vorsitzende des Bürgervereins ist, zeigte sich erfreut über den konstanten Erfolg des Lesefestes. Er bedankte sich bei der Schirmherrin, der CDU-Stadträtin Dorit Loos, und bei Maria Pfadt, der ehemaligen Rektorin der Pestalozzischule, die ihm zum Start Brücken gebaut und Türen geöffnet habe. „Dorit Loos ist die Mutter des Lesefests und Rainer Scharr macht den Vater-Teil“, sagte Huber scherzhaft. Die Firma Scharr ist der Hauptsponsor der Veranstaltung und von Beginn an dabei.

Kinder, die zu Hause noch nie ein Buch gesehen haben

„Ich bin selbst eine Leseratte“, sagte Dorit Loos, „und ich bedaure es, wenn Kinder nicht lesen.“ Daher sei sie absolut begeistert über das Lesefest Vaihingen. Es gebe in Büsnau Kinder, „die zu Hause noch nie ein Buch gesehen haben und nur fernsehschauen und auf dem Handy tippen“, so die Stadträtin weiter. Es sei wunderbar, beim Lesefest zu sehen, wie die Schüler fasziniert dem Autor lauschten und hinterher Fragen stellten. Die Veranstaltung sei, trocken formuliert, die Vermittlung einer Kulturtechnik, emotional gesprochen aber eine Möglichkeit, Kinder an Bücher zu führen, damit sie eine Welt erleben können, wie sie sie sonst nicht erleben: indem sie sich diese Welt selbst vorstellen.

Eine der Kooperationsschulen ist die Steinbachschule in Büsnau. „Wir tun sehr viel dafür, dass die Kinder Lesekompetenz erreichen und Literatur hautnah erleben können“, sagte der Rektor Gerhard Gödrich. „Wir müssen einen Gegenpol setzen zu den modernen Medien, dem Fernsehen und den Smartphones.“ Das Lesefest sei hierbei ein absolutes Highlight, auf das sich auch die Lehrerschaft jedes Mal sehr freue.

Mit kleinen Mitteln etwas Großes bewegen, und das auch noch vor Ort – das gefalle ihnen, sagte Rainer Scharr, der Geschäftsführer der Friedrich Scharr KG. Und ein wenig Eigennutz sei bei der Förderung des Lesefestes sicher auch dabei: „Immer mehr Auszubildende haben in der Grundqualifizierung ein Manko, wir als Unternehmen haben dagegen immer höhere Anforderungen.“ Mit der Förderung der Lesekompetenz wirke man dem entgegen. Ähnliche Erfahrungen habe man ebenfalls gemacht, berichtete Hans-Peter Buhl, der Regionaldirektor Filder bei der Volksbank. Es sei eine gute Sache, junge Menschen an das Lesen heranzuführen. Die Volksbank ist der zweite Hauptsponsor des Lesefestes.

Bücherrallye mit Rätselstationen

Parallel veranstalten die Schiller Buchhandlung und die Vaihinger Buchhandlung außerdem eine Bücherrallye. An acht Rätselstationen in Vaihinger Geschäften können Kinder eine Frage zu einem Buch beantworten und bekommen einen Stempel in ihr Heftchen. Mit diesem können sie an einer Verlosung teilnehmen. Verlost werden Buchpreise, Gutscheine und Vaihinger Taler. Letztere stiftet der Bürgerverein. „Die sind flexibel einlösbar, Kinder haben ja auch noch andere Wünsche und damit regen wir hoffentlich noch mehr Jungen und Mädchen an, an der Rallye teilzunehmen“, erklärte Ute Meyer, die Schatzmeisterin des Bürgervereins.

Zwei Besonderheiten gibt es außerdem dieses Mal: Eine Lesung für die Flüchtlingskinder aus der Unterkunft an der Arthurstraße und erstmalig die Teilnahme einer Schule aus einem anderen Stadtbezirk: der Fasanenhofschule. Das passt freilich gut in Frank Otto Hubers Zukunftsvision für das Lesefest: Es soll wachsen. Man habe die Internetseite in weiser Voraussicht lesefeste-stuttgart.de genannt, lässt der Initiator wissen.

Termin
Das Lesefest dauert vom 20. Oktober bis 14. November. Am 19. Oktober, 19.30 Uhr, ist der Auftakt mit Corinna Ponto und Julia Albrecht, die im Kinderhaus Büsnau aus ihrem Buch „Patentöchter – Im Schatten der RAF“ lesen.

Schüler
Das Kinderhaus Büsnau, Adolf-Engster-Weg 4, verwandelt sich für vier Wochen wieder in den Lesetempel. Die Schulklassen werden von SSB-Bussen hin- und wieder zurückgebracht.

Veranstaltungsorte
In der Stadtteilbücherei, Vaihinger Markt, gibt es eine Ausstellung, die am 20. Oktober um 16 Uhr eröffnet. Weitere öffentliche Lesungen sind im Evangelischen Jugendwerk (Alois Prinz am 20. Oktober) oder in der Volksbank Vaihingen (Rüdiger Bertram am 23. Oktober). Weitere Infos zu den Autoren, Adressen, Uhrzeiten und Preisen der Eintrittskarten im Vorverkauf findet man unter www.lesefeste-stuttgart.de.