Die Dreifaltigkeitskirche in Lenningen-Hochwang steht für den neu entdeckten spirituellen Ansatz im Biosphärengebiet. Foto: Horst Rudel

Mit 200 000 Euro fördert der Verein „Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ pfiffige Ideen, die das Schutzgebiet weiterentwickeln. Der Höchstbetrag geht an den Nabu Baden-Württemberg, der an einem Konzept für eine Biosphären-Kirche tüftelt.

Lenningen - Die Vision, die Dreifaltigkeitskirche im Lenninger Ortseil Hochwang zu einer Biosphären-Kirche zu machen, nimmt konkrete Formen an. Der Beirat des Vereins Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ hat dem Naturschutzbund Baden-Württemberg bei seiner diesjährigen Förderrunde einen Zuschuss in Höhe von 32 000 Euro für das Projekt „Kirchen im Biosphärengebiet – Entwicklungsräume für Mensch und Natur“ bewilligt.

Die für die evangelische Kirche in Hochwang zuständige Pfarrerin aus dem benachbarten Erkenbrechtsweiler, Brigitte Turnacker, hatte die Idee einer Biosphären-Kirche formuliert. Ausgehend von dem Anspruch der Biosphäre, die Schöpfung zu Bewahren, hatte sie, unter Hinweis auf die Kernkompetenz der Kirche auf diesem Gebiet, den spirituell-religiösen Ansatz angemahnt. Das Geld versetzt die Akteure nun in die Lage, die bisher auf ehrenamtlicher Basis geleistete Vorarbeit in professionelle Bahnen zu lenken.

Investitionen von mehr als 370 000 Euro angestoßen

Die 32 000 Euro, die der Beirat dafür bewilligt hat, sind der Höchstbetrag, der in diesem Jahr ausgezahlt wird. Das Geld ist ein Teil jener insgesamt knapp 200 000 Euro, mit denen der Biosphärenverein Projekte unterstützt, die der nachhaltigen Regionalentwicklung dienen. 2017 kommen so 16 Projekte in den Genuss einer Förderung. Der Mitteleinsatz rechnet sich, wenn man einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Tübingen Glauben schenken darf. „Die Fördermittel stoßen Investitionen von mehr als 370 000 Euro an“, schreibt die Behörde, unter deren Dach der Verein angesiedelt ist.

„Die kreativen Projekte sind ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass im Biosphärengebiet Schwäbische Alb die Idee von einer nachhaltigen Regionalentwicklung gelebt wird“, sagt der Tübinger Landrat Thomas Reumann, der gleichzeitig der Vorsitzende des Vereinsbeirats ist.

Bei der diesjährigen Geldvergabe ist die Vordere Alb um die beiden Reutlinger Kreisgemeinden Hülben und Grabenstetten und um Erkenbrechtsweiler besonders gut weggekommen. Mit rund 22 000 Euro, dem zweithöchsten ausgeschütteten Betrag, unterstützt der Biosphärenverein die von den Albgemeinde gemeinsam geplante Anlage eines Kelten-Erlebnisweges.

Kelten-Erlebnisweg wird mit 22 000 Euro Förderung bedacht

Der Weg, der den Heidengraben und die von ihm umschlossene Keltensiedlung Elsachstadt an mehreren Stationen erlebbar macht, ist ein Vorbote des Kelten-Erlebniszentrums. Unweit der Gaststätte Burrenhof soll das Erbe der vor mehr als 2000 Jahren größten keltischen Ansiedlung Europas auf der Schwäbischen Alb spektakulär in Szene gesetzt werden. Das Millionenprojekt existiert bislang nur auf dem Papier. Unabhängig davon aber wollen die Heidengrabengemeinden für die Anlage des Kelten-Erlebniswegs schon einmal rund 44 000 Euro in die Hand nehmen.

Ebenfalls rund 22 000 Euro bekommen der Verkehrsverein Teck-Neuffen und die Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb, um die gemeinsam auf den Weg gebrachte Wanderkonzeption Mittlere Alb, Albtrauf und Biosphärengebiet weiterzuentwickeln. Auch der Landkreis Esslingen gehört zu den Profiteuren. Die Hälfte der rund 15 600 Euro, die für die Anschaffung eines Radanhängers für den Freizeit- und Bäderbus Blaue Mauer veranschlagt sind, steuert der Biosphärenverein bei. Der Rad- und Wanderbus Blaue Mauer der Linie 191 verbindet an den Sommersonntagen von April bis November die Albvorlandgemeinden Neuffen, Beuren und Owen mit dem Wanderparkplatz am Hohenneuffen.