Baubürgermeister Frank Otte liebäugelt mit einem Wechsel nach Osnabrück. Foto: Archiv Tim Höhn

Die Chancen auf einen Wechsel nach Niedersachsen haben sich für Baubürgermeister Frank Otte aus Leinfelden-Echterdingen nicht verschlechtert.

Leinfelden-Echterdingen/Osnabrück - Die Stelle des Stadtbaurats in Osnabrück, für die sich Leinfelden-Echterdingens Erster Bürgermeister Frank Otte interessiert, wird neu ausgeschrieben. Das bisherige Bewerbungsverfahren wird aufgehoben. Das hat der Rat der niedersächsischen Friedens- und Universitätsstadt Osnabrück am Donnerstag beschlossen. Otte war wie berichtet der Favorit für das Amt, das seiner Beigeordneten-Funktion in L.-E. entspricht. SPD und Grüne, die im Rat die Mehrheit haben, hatten ihm ihre Zustimmung signalisiert.

Eine Formalie sorgte dann für einen Abbruch des Verfahrens, was vor Ort politisch viel Staub aufgewirbelt hat. Ottes Wahl wäre juristisch angreifbar gewesen, weil er nicht über den in der ursprünglichen Stellenausschreibung ausdrücklich geforderten Universitätsabschluss, sondern „nur“ über den einer Fachhochschule verfügt.

Amtsinhaber scheidet aus

Die neue Stellenausschreibung, die nach Auskunft eines Sprechers der Stadt „unverzüglich erfolgen“ werde, ist vom Rat der Stadt nun verändert worden. Sie enthält jetzt bei den geforderten Qualifikationen den Zusatz „bzw. vergleichbarer Studiengang“. Dies eröffnet Otte nun den Weg, sich erneut zu bewerben. Das Verfahren wird wie beim ersten Mal über eine Personalagentur abgewickelt. Zu einem neuen Wahltermin wollte sich der Sprecher der mit 165 000 Einwohnern drittgrößten Stadt Niedersachsens noch nicht äußern. Allerdings sei es das ausdrückliche Ziel von Rathaus und Politik, die Stelle des Stadtbaurats möglichst bereits zum 1. Juni wieder zu besetzen. Ende Mai scheidet der bisherige Amtsinhaber freiwillig aus.

Pikanterie am Rande: Weil der Oberbürgermeister Boris Pistorius in der kommenden Woche voraussichtlich das Amt des Innenministers von Niedersachsen übernimmt, fällt das Vorschlagsrecht für die Leitung des Baudezernats seinem ständigen Vertreter zu. Diese Aufgaben hatte bislang der scheidende Stadtbaurat Wolfgang Griesert wahrgenommen. Ihm wollte man nun aber nicht zumuten, seinen eigenen Nachfolger vorschlagen zu müssen. Die OB-Vertretung wurde deshalb der Sozialdezernentin Rita Maria Rzyski übertragen.

Otte wartet Ausschreibung ab

Frank Otte wollte sich am Freitag nicht dazu äußern, ob er erneut eine Bewerbung abgeben wird. Er wolle zunächst die offizielle Ausschreibung der Stelle abwarten. Eine Entscheidung werde er dann „nach weiteren Gesprächen mit den Ratsfraktionen“ treffen. Osnabrück ist Ottes Heimatstadt, dort lebt auch sein Sohn.