Die Täter hatten es auf Navigationsgeräten in BMWs abgesehen. Foto: Archiv

Eine organisierte Bande hat in der Nacht von Montag auf Dienstag gleich sieben BMW aufgebrochen. Die Polizei sucht nach Zeugen. Die Täter gehen immer nach demselben Muster vor.

Leinfelden-Echterdingen - Die Täter kamen nachts. Warum sie sich gerade Oberaichen für ihren ausgiebigen Beutezug ausgesucht haben, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Fest steht, dass die Täter irgendwann in den späten Stunden von Ostermontag auf Dienstag entlang der Teckstraße, Neuffenstraße, Paracelsusstraße und Rohrer Straße gezielt nach Fahrzeugen der Marke BMW Ausschau hielten. Bei sieben Autos schlugen sie jeweils das hintere Dreiecksfenster ein. Sie stiegen ins Innere der Fahrzeuge und bauten die Navigationsgeräte, mitunter auch die Sportlenkräder und sogar ganze Mittelkonsolen aus. Die Täter gingen dabei fachmännisch vor. Sie wussten genau, wo welches Kabel sitzt, und rissen nicht etwa ganze Kabelbäume heraus. Der Sachschaden dürfte mehrere zehntausend Euro betragen.

Die Täter gingen äußerst zielstrebig vor

„Der Verdacht liegt nah, dass es sich um eine organisierte Bande handelt“, sagt Christian Wörner vom zuständigen Polizeipräsidium Reutlingen. Kriminaltechniker sicherten die Spuren vor Ort. Doch an einen schnellen Fahndungserfolg glaubt Wörner nicht. „Das sind Profis. Die wandern von Ort zu Ort.“ Vermutlich sind sie längst über alle Berge und weitergezogen. „Sie haben jetzt zufällig in Leinfelden-Echterdingen zugeschlagen.“ Die Täter müssen wohl ziemlich dreist und mit kühlem Kopf längere Zeit in dem Ort unterwegs gewesen sein. „Wir sind auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“, sagt der Polizeihauptkommissar. „Vielleicht hat jemand etwas gesehen.“

Die Täter gingen äußerst zielstrebig vor. Sie interessierten sich jeweils nur für Navigationsgeräte der Serie Professional sowie Sportlenkräder der M-Serie. Um an die Sachen zu kommen, brachen sie in 3er- und 5er-BMW ein sowie in Geländewagen der Reihe X3 und X5. „Das ging querbeet“, sagt Wörner. „Es kam nicht auf das Fahrzeug an, sondern auf die Ausstattung.“

Neben BMW-Navis sind bei den Ganoven auch Mercedes-Modelle gefragt

Ein solches Vorgehen habe mittlerweile keinen Seltenheitswert mehr. „Das passiert immer wieder“, sagt Wörner. Nach genau dem gleichen Muster waren im vergangenen November sogar neun BMW in Scharnhausen aufgebrochen worden. Und im Januar folgten dann sieben BMW in Walddorfhäslach. Bei dieser Gelegenheit schlugen die Täter dann auch gleich die Fenster von drei Mercedes ein. Denn deren Navis sind bei den Ganoven genauso beliebt.

Größere Beutezüge wie der in Oberaichen kommen also alle paar Wochen oder Monate vor. Einzelne Autoeinbrüche sind aber noch viel häufiger. So wurden allein in den Tagen rund um die Osterferien Navis und Lenkräder in Heumaden, Nürtingen, Dettingen, Renningen und Korntal-Münchingen geklaut.