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Der Trend zum Online-Einkauf hält weiter an. Vor allem Lebensmittel, Haushaltsgeräte und Computerspiele verzeichnen deutliche Zuwächse. Der Verkauf von Bekleidung und Schuhen stagniert dagegen – und Bücher werden sogar seltener bestellt.

Stuttgart - Der interaktive Handel mit Waren bleibt der Wachstumstreiber der gesamten Branche. Im dritten Quartal 2017 zogen die Online-Verkäufe um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) am Mittwoch mitteilte. Von Juli bis September verzeichnete die Branche im Online-Handel 13,6 Milliarden Euro Umsatz. Nicht zugelegt hat das Geschäft mit digitalen Dienstleistungen wie elektronischen Tickets, Downloads oder Hotelbuchungen – der Umsatz in diesem Bereich stagnierte auf dem Vorjahresniveau bei rund 3,8 Milliarden Euro.

Die einzelnen Warengruppen im Online-Handel entwickelten sich deutlich unterschiedlich. Der Umsatz mit Bekleidung stieg nur ganz leicht um 0,7 Prozent auf 2,7 Milliarden an. Das Geschäft mit Büchern und E-Books ging sogar deutlich zurück; um gut neun Prozent auf 735 Millionen Euro. Deutliche Zuwächse verzeichneten die Internethändler dagegen beim Vertrieb von Waren des täglichen Bedarfs, dazu gehören Lebensmittel, Drogerieartikel und Tierbedarf. Das Online-Volumen dieser Warengruppe stieg um 19,5 Prozent auf 989 Millionen an. Der Versand von Lebensmitteln allein bescherte den Anbietern im dritten Quartal sogar ein Umsatz-Plus von knapp 27 Prozent auf 292 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Warengruppe Computer, Zubehör und Spiele verzeichnete einen Anstieg um 19 Prozent auf eine Milliarde Euro. Nicht ganz so stark, aber immerhin um knapp elf Prozent, legte der Bereich Elektronikartikel und Telekommunikation zu. Smartphones & Co spülten den Online-Händlern einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro in die Kassen. Auch der Vertrieb von Einrichtungsgegenständen wie Möbel, Lampen, Heimtextilien und Haushaltsgeräten legte um 18 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu. Der Spitzenreiter – nicht nur in diesem Segment – waren Haushaltswaren und -geräte mit einem Zuwachs von von 37 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

Lebensmittel und Haushaltswaren legen deutlich zu

Für das Jahr 2017 erwartet der Verband ein Wachstum von elf Prozent auf rund 58,5 Milliarden Euro Online-Umsatz. Der deutsche Einzelhandel hat im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 486,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für 2017 mit einem dreiprozentigem Wachstum auf dann erstmals mehr als 500 Milliarden Euro.