Die Aktion "Laufen für Stuttgart" startete am Donnerstagabend mit rund 100 Teilnehmern. Foto: alle Fotos: Benjamin Beytekin

Bei der "Laufen für Stuttgart"-Premiere machten Donnerstagabend 100 Menschen mit.

Stuttgart - Rund 100 Menschen haben sich am Donnerstagabend am Mineralbad Leuze getroffen, um durch den Schlossgarten zum Marktplatz zu joggen. Sie wollen künftig jede Woche mit dem "Lauf für Stuttgart" für das Bahnprojekt Stuttgart 21 werben. Die Polizei bestätigte die Teilnehmerzahl und notierte etwa 80 Läufer und 20 Radler.

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Auf Höhe des Biergartens stießen die S21-Befürworter auf mehrere Hundert Gegendemonstranten, die sie mit einem Pfeifkonzert empfingen und versuchten, den Lauf zu stoppen. In aufgeheizter Stimmung musste die Polizei die Jogger und Radfahrer von den Gegnern abschirmen.

"Faire Begegnungen"

Organisator Steffen Kauderer wertet den Lauf als Erfolg. "Wir wollen den Menschen eine Plattform bieten, für Stuttgart 21 Flagge zu zeigen", sagt er. Das Projekt sei eine historische Chance für die Weiterentwicklung der Stadt. Mitläufer Uwe Buchwitz betont, es dürfe in der Diskussion nicht nur um mögliche Kostensteigerungen gehen: "Dann könnte man jegliches Projekt von vornherein abblasen." Ulrich Otto verweist auf "die kilometerlange Schneise, die sich heute durch Stuttgart zieht".

Vor dem Lauf hatten die Organisatoren auf ihrer Internetseite noch um "faire Begegnungen" gebeten und darum, "von Lärm-Eskorten abzusehen". Die Homepage, auf der von 100 bis 120 Lauf-Teilnehmern die Rede ist, hat laut Kauderer seit dem Start am Dienstag bereits über 6000 Zugriffe verzeichnet. Auch an den nächsten Donnerstagen will die Gruppe durch die Innenstadt laufen. Treffpunkt ist um 19 Uhr am Mineralbad Leuze.

Die Stuttgarter Polizei gibt zur Teilnehmerzahl folgendes bekannt: Nach ihren Angaben waren am Donnerstag etwa 80 Läufer und 20 Radfahrer bei der Aktion dabei. Sie bestätigt, dass die Stuttgart-21-Befürworter von S21-Gegnern ausgepfiffen worden, später beleidigten sie sich gegenseitig verbal. Von Handgreiflichkeiten zwischen beiden Parteien ist der Polizei nichts bekannt.