Der Anwohner Andreas Werner ärgert sich über den Berg an Grüngut, der sich nahe des Friedhofs immer höher türmt, obwohl das Ablegen dort ausdrücklich verboten ist. Foto: Schüler

An der Ecke Köstlinstraße/Im Frauenholz türmen sich meterhoch Äste und Müllsäcke voller Laub.

Wolfbusch - Das ist eine Riesensauerei“, sagt Andreas Werner und zeigt auf den mannshohen Stapel an moderndem Grüngut. Nicht nur abgeschnittene Äste und Ranken türmen sich im Wolfbusch an der Ecke Köstlinstraße/Im Frauenholz, sondern auch einige mit Blättern befüllte gelbe und blaue Säcke. Seit April hat der Anwohner beobachtet, wie sich immer mehr Grüngut auf dem Grundstück gestapelt hat. Inzwischen ist der Berg auf rund 100 Kubikmeter herangewachsen. Ein Schild, das der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (AWS) vergangenes Jahr anbringen ließ mit dem Hinweis, dass das Abladen von Grüngut an dieser Stelle nicht erlaubt ist, ist längst unter dem Haufen verschwunden und nicht mehr zu erkennen.

Andreas Werner hat kein Verständnis für die illegalen Müllablader: „Die Leute sind einfach zu faul und wollen sich den Weg zur Abfallentsorgung sparen. Und dann denken sie sich: Die anderen schmeißen ihr Zeug ja auch da hin.“ Andreas Werner stört nicht nur das optisch unschöne Bild des modernden Müllbergs und der Gestank, der im Sommer davon ausgegangen sei, sondern er erkennt auch eine zunehmende Gefahr für Fußgänger, die den schmalen Schotterweg parallel zur Köstlinstraße gehen wollen. „Das Grüngut ragt immer weiter auf den Weg und wird vor allem für ältere Leute zur Stolperfalle.“

Abtransport unter hohem Aufwand

Sowohl dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF), dem das Grundstück gehört, als auch der AWS ist das Problem bekannt. Vergangenes Jahr, als sich an derselben Stelle ebenfalls rund 100 Kubikmeter getürmt haben, habe die Abfallwirtschaft das Grüngut auf Kulanzbasis abtransportiert, berichtet Annette Hasselwander von der AWS. Dies könne aber nicht zur Regel werden. „Wir holen zwar wilden Müll von öffentlichen Flächen ab, aber in diesem Fall ist die Menge viel zu groß“, erklärt Hasselwander. Im Vorjahr habe extra ein Kranwagen organisiert werden müssen, um dem Grüngutberg Herr werden zu können. Dies könne nicht zum jährlich stattfindenden Dauerservice werden.

Der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts Volker Schirner ist ebenfalls über den illegalen Grüngutmüllberg verärgert. „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, schließlich gibt es kostenlose Angebote, um sein Grüngut zu entfernen“, sagt er. Mitarbeiter seines Amts hätten den Fall zur Anzeige gebracht. Schirner versichert, dass die Bio-Abfälle im Laufe der nächsten Tage abtransportiert werden sollen: „Wir können das nicht so liegen lassen.“

Um zu verhindern, dass nächstes Jahr erneut Grüngut illegal abgeladen wird, sei mit der Polizei abgesprochen, dass sie verstärkt ein Auge auf das Grundstück werfen werde. „Wir werden zusehen, dass das Abladen in Zukunft unterbleibt“, so Schirner.