Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (rechts) unterhält sich auf dem Bio-Bauernhof in Bonlanden mit Beate und Jörg Hörz. Foto: Ursula Vollmer

Landwirtschaftsminister Alexander Bonde macht auf seiner Sommertour bei der Landwirtsfamilie Hörz Station: Bio wächst gegen den Trend, sagt der Grünen-Politiker.

Filderstadt - Für seine „Sommertour“ hat sich Minister Alexander Bonde (Grüne) am Mittwoch zwar nicht das allerbeste Wetter ausgesucht, dafür aber eine interessante Adresse: Auf dem Biolandhof von Jörg und Beate Hörz informierte sich der Landwirtschafts- und Verbraucherminister über die Bedingungen landwirtschaftlicher Entwicklung im städtischen Umfeld und über regionale Vermarktungsstrategien.

Die Entwicklung erläuterte Hörz am eigenen Beispiel: 1989 hatte er den konventionell bewirtschafteten Hof, damals noch in der Bonlandener Ortsmitte, vom Vater als Nebenerwerbslandwirt übernommen. 1995 erfolgte die Umstellung auf den Biolandbau. „Das weitaus größere Wagnis aber war 2001 der Wechsel zum Vollerwerbslandwirt“, sagte der ehemalige Bosch-Mitarbeiter. 2003 entstand der Aussiedlerhof auf dem Bühlerfeld, wo derzeit Gemüse auf 20 Hektar Freifläche angebaut wird. Hinzu kommen 6000 Quadratmeter unter schützendem Foliendach.

Auch Melonen gehören zum Sortiment

Ein Stamm von 40 Mitarbeitern kümmert sich um das Gedeihen von 50 verschiedenen Produkten, selbst Melonen gehören zum Sortiment. Über die Vielfalt freuen sich die Kunden im Hofladen, auf Wochenmärkten – oder an der Haustür. „Grüne Kisten“ werden im Umkreis von 30 Kilometer ausgefahren. „Mit dem Lieferservice konnten wir unseren Umsatz deutlich steigern“, sagte Beate Hörz.

Im Land seien die Verbraucher sehr qualitätsorientiert, die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln wachse, stellte Bonde fest. Entgegen dem bundesweiten Trend hätten die ökologisch bewirtschafteten Flächen im Land um zehn Prozent zugelegt. „Bio aus Baden-Württemberg steht für Regionalität“, betonte er. Der Aktionsplan Bio unterstütze Landwirte darin, ihre Marktchancen in der ökologischen Wirtschaftsweise zu nutzen, „dafür haben wir die Prämien deutlich erhöht.“

Strukturwandel auch auf den Fildern

Das „Bedürfnis nach ökologisch produzierten Waren“ bestätigte auch der Erste Bürgermeister Andreas Koch, der gleichzeitig klarstellte: „Die Mischung macht’s“. Der Strukturwandel habe auch vor den traditionell landwirtschaftlich geprägten Fildern nicht halt gemacht. Zu den Betrieben, die dieser Entwicklung standhielten, gehöre auch die Familie Hörz, die auf ihren Hof zudem immer wieder zu Konzerten einlade: „Eine Bereicherung für unsere Region“.