Krankheitsbedingte Lücken sind geschlossen, das große Team der Wahlhelfer in Stuttgart steht bereit. Mehr als 2600 Frauen und Männer setzen sich ehrenamtlich für die Landtagswahl ein.
Stuttgart - Es wird ernst. Rund 375 000 Menschen können und sollen allein in Stuttgart über die Zusammensetzung des Landtags mitentscheiden. Hier letzte Fragen und Antworten.
Wo, wie und wie lang kann man wählen?
Diesen Sonntag sind in Stuttgart 350 Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wer keine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, kann die Unterlagen diesen Samstag bis 12 Uhr im Statistischen Amt der Stadt (Eberhardstraße 39) verlangen. Telefonische Wahlhotline: 216 - 9 22 33. Wer plötzlich krankt wird, kann in diesem Amt bis Sonntag, 15 Uhr, von einem Bevollmächtigten den Stimmzettel holen lassen – mit ärztlichem Attest oder Einweisungsbescheinigung in eine Klinik.
Wie viel Personal ist für die Wahl im Einsatz?
Die Stadt greift auf mehr als 2600 Helfer zurück. Krankheitsbedingt war es zuletzt noch etwas knapp geworden, die Stadt hat aber Helfer nachrekrutiert. Jetzt steht das große Team. Aber weil es plötzlich eine weitere Krankheitswelle geben könnte, kann man sich noch als Reservist melden (Telefon 07 11 / 216 - 9 85 51). Wer zum Einsatz kommt, erhält eine Tagespauschale von 55,20 Euro – steuerfrei.
Wofür ist die Zeltstadt?
Weil das Landtagsgebäude wegen Sanierung geschlossen ist und Fernsehsender sowie Wahlforschungsinstitute Studios aufbauen mussten, wurde im Ehrenhof des Neuen Schlosses eine Zelt- und Containerstadt errichtet. Zeitungs- und Hörfunkjournalisten können im Neuen Schloss arbeiten. Insgesamt sind rund 600 Medienvertreter und Kameraleute akkreditiert.
Ist die Briefwahl wieder beliebt?
Ja, unbedingt. Bis zum Ende der regulären Briefwahlfrist am Freitag um 18 Uhr sind rund 81 300 Anträge gestellt worden. Mehr denn je bei einer Landtagswahl.
Bedeutet die hohe Briefwahlbeteiligung insgesamt regere Wahlbeteiligung?
Nicht unbedingt. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Briefwähler bei unterschiedlichen Wahlen gestiegen. Die Quote der Wähler, die in die Wahllokale gingen, sank. Unterm Strich muss sich also keine höhere Wahlbeteiligung ergeben.
Warum stehen Geschlecht und Altersgruppen auf Stimmzetteln?
Manche Wahlberechtigten sorgen sich um das Wahlgeheimnis, weil Stimmzettel eingesetzt werden, auf denen Geschlecht und Altersgruppen der Wähler ausgewiesen sind. Diese Stimmzettel werden eingesetzt, um amtliche repräsentative Wahlstatistiken anzufertigen. So wird ausgewertet, wie Frauen und Männer unterschiedlicher Altersgruppen wählen. Das Statistische Amt der Stadt bezieht hier 30 Wahlbezirke und drei Briefwahlbezirke ein. Das Statistische Landesamt wertet Daten aus fünf Stuttgarter Wahlbezirken und drei Briefwahlbezirken aus. Datenschutz sei dennoch garantiert, versichern die Behörden. Das Verfahren sei anonymisiert, obwohl den Wählern in den betreffenden Wahllokalen Stimmzettel für Männer oder Frauen ihrer Altersgruppe vorgelegt würden. Den Hinweis, zu welchem Stapel sie greifen müssen, entnehmen die Wahlhelfer dem Wahlbenachrichtigungsschreiben, in dem es Kennzahlen gibt, oder dem Personalausweis. Die Stimmzettel aus diesen Wahlbezirken werden am Sonntag wie alle anderen ausgezählt, erst an den Folgetagen für die Statistik ausgewertet. Dazu überstelle man sie in versiegelten Paketen, heißt es im Statistischen Amt. Bei der Auswertung liege kein Wählerverzeichnis vor.
Ist es korrekt, wenn ein Kandidat sich auch anderswo bewirbt?
Das kann seine Ordnung haben. Gemäß Landeswahlgesetz kann ein und derselbe Kandidat in zwei Wahlkreisen antreten.
Wann gibt es Klarheit über den Wahlausgang?
Kurz nach 18 Uhr informieren die Fernsehsender über Prognosen für den Wahlausgang im Land. Die ersten Ergebnisse aus Stuttgart werden ab 18.45 Uhr bekannt, das vorläufige Endergebnis erwartet man etwa um 20.15 Uhr. Sie gibt es auf der Internetseite der Stadt (www.stuttgart.de/landtagswahl). Aktuelle Ergebnisse und Meldungen gibt es stets auf der Internetsete unserer Zeitung (www.stuttgarter-nachrichten.de).