Um 14 Uhr lag die Wahlbeteiligung an der Landtagswahl Baden-Württemberg bei 30,7 Prozent. Foto: dpa

Die Landtagswahl in Baden-Württemberg ist in vollem Gange. Um 14 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei 35,5 Prozent. Nie zuvor war die Spannung über den Ausgang einer Landtagswahl größer als diesmal.

Stuttgart – Deutschland schaut heute nach Baden-Württemberg. Nie zuvor war die Spannung über den Ausgang einer Landtagswahl größer als diesmal. Wird die grün-rote Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Amt bestätigt? Gibt es eine so genannte Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP? Oder kommt doch – wie in Hessen – ein Bündnis aus CDU und Grünen zustande?

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7,7 Millionen Bürger können heute ihre Stimme abgeben. Bis 14 Uhr lag die Wahlbeteiligung landesweit bei 35,5 Prozent. Bei der letzten Landtagswahl 2011 hatte die Wahlbeteiligung am Ende des Tages 66,2 Prozent betragen. Im Unterschied zu Rheinland-Pfalz, wo heute auch ein neuer Landtag und damit eine neue Landesregierung gewählt wird, haben die Wähler in Baden-Württemberg nur eine Stimme. Der Vorteil für die Wähler ist die starke Bindung der Abgeordneten an ihre Wahlkreise, wie Michael Wehner von der Landeszentrale für politische Bildung sagt. Sie setzten sich dann gezielt für deren Belange ein. Die Parteien dagegen bekommen Schwierigkeiten, ihre Spitzenleute und Experten abzusichern, wie der Tübinger Politologe Hans-Georg Wehling im Vorfeld der Wahl gesagt hatte. Die Konsequenz: Je nach Wahlergebnis kann mancher Abgeordnete, der bisher im Landtag saß, schon morgen ohne Job sein.

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Die Parteien selbst kämpften am Wochenende bis zum Schluss um jede Stimme. Noch einmal wurden Wahlprospekte auf Wochenmärkten verteilt, gab es Info-Stände und Abschlussveranstaltungen, gingen manche Kandidaten nochmals von Haustür zu Haustür, um für sich zu werben. Eine der größten Kundgebungen des Landes fand am Samstag in Haigerloch (Zollernalbkreis) statt, wo Bundeskanzlerin Angela Merkel noch einmal für CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf warb. Die zwei Konkurrenten um das Amt des Ministerpräsidenten, also der noch bis Ende April amtierende Regierungschef Kretschmann und sein Herausforderer Wolf – gaben öffentlichkeitswirksam gleich am Sonntagvormittag ihre Stimmen ab: Der Grünen-Politiker in seiner Heimatstadt Laiz bei Sigmaringen, der CDU-Vormann an seinem Wohnort in Tuttlingen. Mit einer ersten Prognose über den Wahlausgang wird wie immer punkt 18 Uhr erwartet, die erste Hochrechnung soll zwischen 18.15 und 18.30 Uhr vorliegen.