Mäßige Umfragewerte: CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf Foto: dpa

Angeblich schneidet die Südwest-CDU bei einer Umfrage zur Landtagswahl miserabel ab. Doch niemand weiß, wer diese Zahlen ermittelt hat.

Stuttgart - Baden-Württembergs CDU hat einen Bericht der „Bild“-Zeitung dementiert, wonach die Partei in einer bislang geheim gehaltenen Umfrage zur Landtagswahl nur noch 32 Prozent der Wählerstimmen erreichen würde. „Wir haben diese angebliche Umfrage, zu der entscheidende Informationen fehlen, nicht in Auftrag gegeben und kennen sie nicht“, erklärte Wahlkampfleiter Thorsten Frei.

Dem Bericht zufolge käme die AfD bei der Landtagswahl am 13. März aus dem Stand auf 15 Prozent. Die Grünen legten von 24,2 auf 27 Prozent zu, während die SPD von 23,1 auf 17 Prozent abrutschte. Die Liberalen lägen demnach bei vier Prozent. Eine Quelle nennt das Blatt jedoch ebenso wenig wie den Namen des Meinungsforschungsinstituts, das die Zahlen ermittelt hat.

Mehrere Institute haben gefragt

„Wir waren’s definitiv nicht“, sagte Hermann Binkert, Chef des Erfurter Meinungsforschungsinstituts Insa. Bei diesem hat die Landes-CDU zwar tatsächlich eine Umfrage in Auftrag gegeben. Die Zahlen dazu lägen jedoch noch nicht vor, sagte Binkert unserer Zeitung. Auch die Forschungsgruppe Wahlen (Mannheim) hat aktuelle Werte ermittelt, allerdings nicht im Auftrag der CDU, sondern für das ZDF. Sie will sie kommende Woche veröffentlichen. Bereits an diesem Donnerstag wird der Wahltrend von Infratest-Dimap erwartet. Das Institut ist von „Stuttgarter Zeitung“ und SWR beauftragt worden. Anfang Dezember hatte Infratest-Dimap die CDU bei 37 Prozent gesehen, die Grünen bei 25, die SPD bei 18, die FDP bei fünf und die AfD bei acht Prozent.

Laut Forsa (Mitte Dezember 2015) käme die CDU sogar nur auf 35 Prozent. Tiefer lag die Südwest-CDU bei Meinungsumfragen jedoch noch nie. Die jetzt vermeldeten 32 Prozent wären somit also der schlechteste je ermittelte Wert – so er denn stimmt.