So sieht eine der Wahlurnen für Berliner Exil-Schwaben aus, die die Werbeagentur Heimat im Auftrag der FDP plazierte. Foto: FDP Baden-Württemberg

Die FDP wirbt in Berlin mit einem ungewöhnlichen Konzept um Wählerstimmen für die Landtagswahl am 13. März in Baden-Württemberg zu gewinnen. Exil-Schwaben sollen dort, per Briefwahl, ihre Stimmen in die Heimat schicken. Dabei locken umfunktionierte Briefkästen.

Berlin - Die FDP wirbt in Berlin mit einem ungewöhnlichen Konzept um Wählerstimmen für die Landtagswahl am 13. März in Baden-Württemberg zu gewinnen. Exil-Schwaben sollen dort, per Briefwahl, ihre Stimmen in die Heimat schicken. Dabei locken umfunktionierte Briefkästen.

Vor allem im Bezirk Prenzlauer Berg, in dem viele Baden-Württemberger ansässig sind, findet man die auffälligen Plakate an Briefkästen, die von der Agentur „Heimat“ kurzerhand zu Wahlurnen für die Landtagswahl 2016 umfunktioniert wurden. Unter dem Motto „Heiligs Briefle“, „Wahlurne für Schwaben“ oder „Wahlkasten“ sollen die dortigen Baden-Württemberger animiert werden, ihre Wählerstimmen per Briefwahl der FDP zugutekommen zu lassen.

Die Plakate werden einfach hinter die, schon fest installierten Briefkästen montiert – fertig ist die schwäbische Wahlurne in Berlin. So werden die Briefkästen der deutschen Post zum zentralen Motiv der FDP Kampagne, die sich die Agentur „Heimat“ zur Landtagswahl 2016 einfallen ließ. Begleitet wird die Plakat-Kampagne außerdem von Facebook-Posts. Immerhin leben mehr als 300.000 Schwaben in Berlin, deren Stimmen die Freien Demokraten sicher gut gebrauchen könnten.

Die Berliner Werbeagentur „Heimat“ ist seit 2014 bundesweit für die Öffentlichkeitskommunikation der Freien Demokraten verantwortlich. Auch das neue Parteilogo hat die Agentur für die FDP gestaltet.

SPD greift ebenfalls zu ungewöhnlichen Mitteln

Vor kurzem hatte auch die SPD im Zusammenhang mit ihrer Wahlwerbung in Berlin für die Landtagswahl in Baden-Württemberg für Furore gesorgt. Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse warb unter dem Motto „Noch ein Schwabe in Berlin“ für die Südwest-SPD.

Ausgerechnet Thierse, der wegen seiner Äußerungen zu den, in Berlin lebenden Schwaben Kritik erntete, lud zusammen mit dem Spitzenkandidaten der SPD in Baden-Württemberg, Nils Schmid, zu einem Gespräch. Themen waren unter anderem die steigenden Sympathien für die Alternative für Deutschland oder auch die wachsende Verunsicherung unter Migranten angesichts der NSU-Morde.