Die Verantwortlichen im Landratsamt gehen davon aus, dass die Kreissporthallen vom Schuljahresbeginn 2017/2018 wieder den Schülern und Vereinen zur Verfügung stehen. Foto: Pascal Thiel

Nach der Nutzung als Notunterkünfte werden die Gebäude wieder für die Schulen und Vereine hergerichtet. Wie hoch der Sanierungsbedarf ist, steht noch nicht fest. Erst muss eine Bestandsaufnahme über die Schäden erhoben werden.

Kreis Esslingen - Der Landkreis Esslingen fährt seine Notunterkünfte für Flüchtlinge nach und nach zurück, um sie durch „nachhaltige Objekte“ zu ersetzen, wie Peter Keck, der Sprecher des Landratsamts erklärt. Dazu gehört auch, die drei Sporthallen des Kreises in Esslingen, Kirchheim und Nürtingen nach der Zwischennutzung als Asylunterkunft zu sanieren und wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung zu stellen. Doch vor dem Beginn des Schuljahres 2017/2018 kann in den Hallen voraussichtlich nicht geturnt, geprellt und gedribbelt werden.

Die Halle auf dem Nürtinger Säer ist bereits leer

Die Turnhalle auf dem Säer in Nürtingen ist bereits leer. Bis zu 270 Menschen auf der Flucht waren dort zeitweise untergebracht. Im Juli sind die letzten ausgezogen, sie sind in anderen Unterkünften des Kreises einquartiert worden oder leben jetzt nach ihrer Anerkennung bereits in der Anschlussunterbringung. Auch das Inventar ist bereits aus der Halle geräumt.

Die intensive Nutzung als Notunterkunft hat der Halle indes schwer zugesetzt. Insbesondere der Boden und die Sanitäranlagen müssen aufwendig saniert beziehungsweise erneuert werden. Für die Dauernutzung durch so viele Menschen sei das Gebäude „einfach nicht ausgelegt“, erklärt Peter Keck. Beispielsweise habe das Mobiliar – Betten, Tische und Stühle – den Sportboden stark in Mitleidenschaft gezogen. Möglicherweise sei dieser nicht nur an der Oberfläche beschädigt, sondern müsse grundsätzlich neu aufgebaut werden. Zurzeit werde ein Plan erstellt, welche Maßnahmen zur Sanierung ergriffen werden müssen, eine Kostenschätzung liege dem Landkreis noch nicht vor.

Das gelte auch für die anderen beiden Kreissporthallen in Esslingen und in Kirchheim, die zurzeit noch bewohnt sind. In Kirchheim sind Keck zufolge zurzeit 146 Menschen untergebracht, in der Halle in Esslingen-Zell lebten noch 123 Asylbewerber. Aber auch diese beiden Gebäude würden noch in diesem Jahr frei.

Im Kreis sind zurzeit 5300 Flüchtlinge vorläufig untergebracht

In der Kirchheimer Kreissporthalle erwartet Keck ebenfalls einen hohen Sanierungsbedarf, aber nach dem Auszug der Flüchtlinge müsse dort ebenfalls zunächst eine Bestandsaufnahme zeigen, was tatsächlich beschädigt ist. In Kirchheim sei – ebenso wie auf dem Nürtinger Säer – wegen der sehr kurzfristigen Belegung keine Zeit geblieben, einen Schutzboden einzulegen. Seinerzeit habe das Esslinger Landratsamt morgens erfahren, „dass mittags die Flüchtlinge kommen“. Eine umfassende Sanierung sei unumgänglich, um die Halle wieder ihrer eigentlichen Bestimmung für den Sportbetrieb übergeben zu können.

In der Sporthalle in Esslingen-Zell erübrige sich eine Bestandsaufnahme der Schäden. Denn die Kreisverwaltung plane, diese durch einen Neubau zu ersetzen. Einen Zeitplan für dieses Vorhaben gebe es momentan noch nicht, erklärt Peter Keck.

Zurzeit leben im Kreis 5300 Flüchtlinge in Einrichtungen für die vorläufige Unterbringung. Keck rechnet damit, dass es zum Jahresende 300 weniger sein werden.