Carmen und Robert Geiss Foto: dpa

Die aus dem Privatfernsehen bekannten Geissens sorgen wieder einmal für Schlagzeilen. Dieses Mal geht es um einen Prozess vor dem Landgericht Stuttgart.

Stuttgart - Für Thomas Wetzel, Vorsitzender Richter der 38. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Stuttgart, wäre es ein ganz alltäglicher Fall. Zwei ehemalige Geschäftspartner streiten sich um Geld. Für gewöhnlich bekommt Wetzel deshalb keine Pressevertreter zu Gesicht. Dieses Mal ist es anders. Denn die Beklagte ist die Roberto Geissini Modefirma mit Sitz in Gerlingen. Und deren Chef ist TV-Promi Robert Geiss, der den geneigten Zuschauer im Privat-TV am Millionärsleben teilhaben lässt.

Die JCC Ledermoden GmbH aus Deizisau will rund 180 000 Euro von der Roberto Geissini GmbH. Der Chef der JCC ist mit seinen Anwälten erschienen, Robert Geiss glänzt durch Abwesenheit, was den Fortgang der Verhandlung erschwert. Birke Lösch, Geschäftsführerin von Geissini, hält mit einem Kollegen die Stellung.

Ex-Geschäftspartner will 180 000 Euro

Das sind gemeinhin keine Nachrichten, die die Geissens-Fans vom Hocker hauen. Da ist der kürzlich zu Bruch gegangene große Zeh von Carmen Geiss von ganz anderem Kaliber. Oder die besorgniserregende Schlagzeile in einem Online-Klatschjournal: „Alles aus – Carmen Geiss zieht eine drastische Konsequenz“. Die Geissens gehen also künftig getrennte Wege? Mitnichten. Aber zurück in Saal 277 des Landgerichts.

Die Klamottenfirma des Robert Geiss hatte der JCC Ledermoden ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro gegeben. Dafür sollte die JCC Zehntausende Geissini-T-Shirts über den Geissini-Onlineshop vertreiben. In dem zwischen den Geschäftspartnern ohne Anwälte geschlossenen Vertrag war jedoch der Wurm drin. Also wurde er zum 31. Januar 2016 beendet. Geissini bekam den Rest der Ware von JCC, womit das Darlehen getilgt war. Jetzt will JCC allerdings die Mehrwertsteuer und die Gebühren für die Verpackung und den Versand der Hemdchen in Höhe von rund 180 000 Euro. Robert Geiss will nicht bezahlen, weil die Hemdchen von mangelnder Qualität seien.

Robert Geiss „muss in die Pötte kommen“

Richter Wetzel will die Parteien zu einem Vergleich bewegen. Dafür muss die Geissini-Geschäftsführerin aber erst Robert Geiss im Ausland anrufen. „Er muss in die Pötte kommen“, so Richter Wetzel. Ein zweiter Anruf wird notwendig – dann ist die Kuh vom Eis. Geissini und JCC, die sich offenbar inzwischen spinnefeind sind, einigen sich. Die Geissini GmbH zahlt 131 000 Euro Mehrwertsteuer und 6000 Euro Verpackungspauschale an JCC.

Damit können sich die Geissens-Fans wieder aufs Wesentliche konzentrieren. Hat sich das Paar getrennt? Was ist mit der „drastischen Konsequenz“ der Carmen Geiss? Entwarnung. Carmen erwägt lediglich, sich aus St. Tropez zurückzuziehen – wegen des Neids der Nachbarn.