Freiluftvergnügen für die ganze Familie: das 33. Lab-Festival in Stuttgart. Klicken Sie sich durch unsere Fotostrecke, um weitere Bilder des Festivals zu sehen. Foto: 7aktuell

Das Lab-Festival ist eine Herzenssache für die Stuttgarter Veranstalter. Drei Tage lang erleben die Besucher im Unteren Schlossgarten Musik, Kabarett und Theater zum Nulltarif. Ein Konzept, das seit 33 Jahren erfolgreich funktioniert.

Stuttgart - Dass der Erfolg eines Freiluft-Festivals auch immer vom Wetter abhängt, gibt Rolf Graser gerne zu. Er ist der Vorsitzende des MusikclubsLaboratorium und organisiert das drei-tägige Festival im unteren Schlossgarten – ehrenamtlich, versteht sich. „Alle Mitarbeiter sind mit ganzem Herzen dabei: Von der Vorbereitung über den Aufbau bis zum letzten Gast am Sonntag“, sagt Graser. Das sei auch das Geheimnis des Festivals, das seit 33 Jahren erfolgreich stattfindet, sagt Graser: „Die Liebe und Begeisterung der ehrenamtlichen Mitarbeiter macht die Veranstaltung besonders.“

Ebenfalls auch in diesem Jahr wieder besonders und nicht selbstverständlich: Die Vielfalt an Musikrichtungen und -stilen, die auf den Programm standen. „Wir haben schon einen hohen Anspruch, was das Niveau der Musiker anbetrifft“, sagt Graser. Doch nicht nur das Niveau der Bands soll stimmen, auch die Mischung macht’s. So standen nicht nur Stuttgarter Bands auf der Bühne, auch internationale Musiker waren zum Festival gereist. Am Freitag spielten etwa die Kummerbuben aus Bern ihren „Rumpelrock“, auch Blues, Ska und klassischer Folk waren zu hören.

Schallplatten, Second-Hand-Bücher, Kinderschminken

Doch nicht nur Musikliebhaber kamen beim Lab-Festival auf ihre Kosten: Rund um das Zelt, in dem die Konzerte stattfanden, hatten sich kleine Stände angesiedelt, die von Schallplatten über Buddha-Statuen bis hin zu Second-Hand-Büchern die Dinge verkauften, die der geneigte Festival-Besucher so gebrauchen könnte.

Der Verein für kulturelle und soziale Eigeninitiative kümmerte sich darum, dass sich auch junge Besucher auf dem Festival wohlfühlen: Beim Kinderschminken konnte sich jeder, der will, in eine Maus oder eine Prinzessin verwandeln lassen. So wie die fünfjährige Marlene zum Beispiel: Ganz ehrfürchtig sitzt sie am Samstag auf dem Stuhl und beobachtet aus dem Augen-winkel im Spiegel, wie die Mitarbeiterin sie in eine Prinzessin verwandelt. Ihr Bruder Emil hingegen möchte lieber als Tiger geschminkt werden. Alles kein Problem, an dem Stand bekommt jeder, was er möchte.

Ähnliches gilt auch für das Essens-angebot: Rund um das Festival-Zelt duftet es nach indischem Curry, südamerikanischem Rindersteak und natürlich auch nach einer ganz normalen Grill-Roten.Kaffee und Kuchen gibt es auch, aber an einem sonnigen Samstagnachmittag verkauft sich Bier einfach besser. Ihr Bühnenprogramm beginnt die Stuttgarter Band „No Spoof“ am frühen Abend mit einem Klassiker: Die Coverversion von „Venus“ holt die ersten Besucher von den Bierbänken, die vor der Bühne die Tanzfläche eröffnen.

Jedes Jahr ein bisschen besser

Rolf Graser freut sich, dass das Festival auch in diesem Jahr wieder großen Anklang findet. „Wir sind von Jahr zu Jahr besser geworden“, sagt er. Der Ablauf funktioniere besser, die Qualität der Stände habe sich erhöht, auch beim Musikprogramm mache man weniger Kompromisse. Den Besuchern gefällt es: Zwar kann Graser keine genauen Zahlen nennen, aber: „Besonders in den Abendstunden ist das Gelände sehr gut ausgelastet, da gibt es dann fast kein Durchkommen mehr.“ Trotzdem sei alles friedlich, die Leute zufrieden und auch die Rückmeldungen, die er bekommen habe, seien über-wiegend positiv.

Nur positive Worte für das Festival findet auch Irmgard Miltenberger aus dem Stuttgarter Osten. Die ältere Dame ist fast jedes Jahr bei dem Fest dabei und genießt die Musik und die gute Stimmung, wie sie sagt: „Ich finde es toll, dass das Laboratorium jedes Jahr diese kostenlose Konzerte hier organisiert.“ Die Musik gefällt ihr ebenso wie das Essen – und der bunte Querschnitt der Menschen, die hier gemeinsam feiern würden, sagt Miltenberger. „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!“