In Oberaichen sind die ersten Flüchtlingen in das neu gebaute Heim eingezogen. Foto: Kanter

Die ersten Asylbewerber an der Steinbeisstraße kommen aus Pakistan und aus Algerien. Die vom Kreis neu gebaute Unterkunft ist längst wieder zu klein.

Leinfelden-Echterdingen – Am Donnerstag haben 30 junge Männer ihre Zimmer in der Flüchtlingsunterkunft an der Oberaichener Steinbeisstraße bezogen. Sie sind zwischen 21 und 35 Jahre alt, stammen aus Algerien sowie Pakistan und warten fortan in dem vom Landkreis neu gebauten Gebäude auf den Ausgang ihres Asylverfahrens. Laut Bürgermeister Alexander Ludwig sollen sie teilweise gut deutsch, sehr gut französisch und auch englisch sprechen können.

Vertreter der Stadt und des Landkreises wollen die Flüchtlinge am Samstag, 6. Dezember, mit einem Willkommensfest offiziell begrüßen. Eine Gruppe des Arbeitskreises Asyl bereitet gemeinsam mit der Verwaltung den Empfang vor. „Ehrenamtliche wollen mit den Männern ins Gespräch kommen“, sagt Ludwig. In sogenannten Stadtteilrunden soll den frisch Eingereisten ihre Heimat auf Zeit näher gebracht werden. Wer will, soll auch arbeiten können – zumindest gemeinnützig. „Wir sind dran, Arbeitsgelegenheiten zu finden“, sagt der Bürgermeister. Ein Flüchtling, der bereits seit Längerem in L.-E. lebt, wird vor-aussichtlich in einer der städtischen Begegnungsstätten mitarbeiten dürfen.

Derweil plant der Landkreis in L.-E. offenbar schon das nächste Flüchtlingsheim. 22 Menschen sind seit einem knappen Jahr an der Unteraichener Lilienstraße untergebracht. Nun hat sich die Flüchtlingszahl im Stadtgebiet auf 52 erhöht. Bis Silvester soll die Unterkunft an der Steinbeisstraße mit 75 Menschen voll belegt sei. Das neu gebaute Heim aber ist längst zu klein. Immer mehr Menschen klopfen an die Pforten von Deutschland. Der Druck auf den Landkreis wächst. Bis Ende 2015 sollen in L.-E. zusätzlich 189 Plätze geschaffen werden. Das zumindest wünscht sich das Landratsamt.

Laut Pressesprecher Peter Keck laufen dazu Gespräche mit der Stadt. Bei den Verhandlungen solle geklärt werden, ob der Kreis eine Liegenschaft erhalten kann, die geeignet ist, 160 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Bürgermeister Ludwig sagt dazu: „Wir bemühen uns um weitere Lösungen.“