Die L-Bank in Stuttgart Foto: dpa

Mit dem Ausbau von Technologieparks will die L-Bank verstärkt innovative Unternehmen und Start-ups in Baden-Württemberg unterstützen und den Standort voranbringen.

Stuttgart - Das landeseigene Förderinstitut, dessen Schwerpunkte vor allem die Förderung von Wirtschaft, Infrastruktur, Wohnraum und Familien sind, hat gute Erfahrungen mit eigenen Technologieparks, weil diese den Unternehmen ein kreatives Umfeld bieten. Vier gibt es im Land – in Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen und Reutlingen.

Zum Teil sollen sie ausgebaut werden. Man denkt aber auch an weitere Standorte. „Wir suchen dabei die Nähe zu Forschungseinrichtungen und Hochschulen und führen Gespräche im Norden und Süden“, sagte L-Bank-Chef Axel Nawrath in Stuttgart. So sei der Wissenstransfer mit den Unternehmen möglich. Der 62-Jährige, der seit knapp einem Jahr an der L-Bank-Spitze steht, denkt dabei an Campus-Konzepte. Das bedeutet mehr als nur ein Gewerbepark, sondern auch eine serviceorientierte Infrastruktur mit Kitas, Restaurants, Reinigung und beispielsweise einem Reisebüro.

Im vergangenen Jahr war die L-Bank wieder ein gefragter Partner der Wirtschaft. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase war die Nachfrage nach Förderkrediten hoch. Nawrath begründete dies „mit unserer Vertriebsstärke und der guten Vernetzung mit den Sparkassen und Volksbanken“. Insgesamt vergab die L-Bank dem baden-württembergischen Mittelstand Kredite in Höhe von drei Milliarden Euro – darunter 2,2 Milliarden Euro an mittelständische Firmen und fast 490 Millionen Euro für Existenzgründungen.

Die Nachfrage habe sich auch im ersten Quartal 2015 positiv entwickelt, sagte Nawrath. Für Gründungs – und Nachfolgevorhaben ist die Kreditnachfrage sogar um 30 Prozent gestiegen. Einen Trend fürs laufende Jahr will er noch nicht ableiten.

Für Neubauten, den Kauf und die Modernisierung von Wohnraum vergab die L-Bank 2014 insgesamt zwei Milliarden Euro, rund 200 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Darunter waren auch mehr als 2000 neue Mietwohnungen, etwa ein Drittel davon entfiel auf sozialen Wohnungsbau, der erheblich angestiegen ist.

In der Mietwohnraumförderung habe die Bank in den letzten fünf Jahren einen großen Schritt gemacht und das Kreditvolumen um über 60 Prozent gesteigert. „Aber es gibt noch Hürden zu überwinden, denn bei der Förderung des sozialen Mietwohnungbaus werden den Wohnungsunternehmen von Seiten der EU sehr hohe Renditebeschränkungen auferlegt“, sagte Nawrath.

Insgesamt betrug das Fördervolumen der L-Bank im vergangenen Jahr 8,8 Milliarden Euro, im Jahr zuvor waren es 7,4 Milliarden Euro. Unter anderem spielt hier auch das Mitte 2013 neu eingeführte Betreuungsgeld eine Rolle, ebenso der Anstieg bei der Infrastrukturförderung.

Wie die gesamte Branche spürt auch die L-Bank das niedrige Zinsniveau. Unterm Strich bleiben der Bank für 2014 mit 49,2 Millionen Euro 51,2 Prozent weniger Gewinn als 2013. Das Land erhält insgesamt 128,3 (Vorjahr: 142,4) Millionen Euro, davon 114,2 Millionen für Zinsverbilligungszuschüssse und 14,1 Millionen für den Straßenbau.