Der gescholtene Mittelfeldspieler spricht über den Fehlstart des VfB Stuttgart.
Stuttgar - Zusammen mit Christian Gentner soll Zdravko Kuzmanovic im zentralen Mittelfeld des VfB Stuttgart Sami Khedira vergessen machen – was bislang nur bedingt gelingt. „Wir kennen uns noch nicht lange“, sagt der Serbe und gibt zu: „Wir müssen uns gewaltig steigern."
Herr Kuzmanovic, wie geht es Ihrem Oberschenkel?
Danke, gut. Es war nur ein Schlag, und der stellt kein Problem mehr dar.
Um die allgemeine Befindlichkeit ist es nach drei Niederlagen in der Bundesliga nicht so gut bestellt, oder?
Sicher, es ist derzeit schwer. Wir haben uns das alles ganz anders vorgestellt, das waren zuletzt richtige Tiefschläge.
Die viel Kritik mit sich brachten.
Ja, aber das ist doch klar. Wir haben drei Spiele verloren, und auch ich habe nicht so gespielt, dass ich der Mannschaft hätte helfen können. Da muss ich mit der Kritik einfach leben.
Die Probleme sind sicher vielschichtig, besonders auffällig aber ist: In der Mittelfeldzentrale klappt das Zusammenspiel zwischen Ihnen und Christian Gentner noch nicht.
Christian und ich wissen natürlich auch, dass wir uns gewaltig steigern müssen. Trotzdem wäre es etwas zu einfach zu sagen: Bei den beiden klappt die Abstimmung nicht, und deshalb spielt die ganze Mannschaft schlecht.
Aber Sie geben zu, dass das Zusammenspiel von Ihnen und Christian Gentner noch ausbaufähig ist?
Ja, natürlich, wir müssen uns noch steigern. Aber schauen Sie: Die Partie in Freiburg war erst die vierte Partie, die Christian und ich zusammen so gespielt haben, wir kennen uns noch nicht lange und sind noch nicht derart eingespielt, wie das vielleicht sein sollte. Wichtig aber ist, dass die Kommunikation stimmt.
"Christian Gentner und ich reden viel miteinander."
Und die stimmt?Christian Gentner und ich reden viel miteinander. Und ich finde auch, dass die Abstimmung schon ganz gut klappt. Wenn er nach vorn geht, bleibe ich, wenn ich gehe, sichert er ab.
Manchmal schaut es auch so aus, als müsse erst noch klar werden, wer von Ihnen beiden denn nun den Chef im Mittelfeld geben darf.
Jeder muss Verantwortung übernehmen. Christian Gentner hat seine Erfahrungen gesammelt, ich meine. Da ist nicht einer der Chef und der andere nur Mitläufer. Und auch auf die Situation unserer ganzen Mannschaft bezogen gilt: Da ist jetzt jeder Einzelne gefordert.
Es scheint, die Lücken, die Sami Khedira, Jens Lehmann oder auch Alexander Hleb hinterlassen haben, sind doch schwieriger zu füllen als gedacht.
Uns haben sicher wichtige Spieler verlassen, aber es sind auch gute dazugekommen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir genügend Qualität haben, es braucht eben seine Zeit, bis alles passt.
Also fehlen im aktuellen Team nicht die Führungspersönlichkeiten?
Wir haben doch viele Spieler mit Persönlichkeit. Christian Gentner war schon zweimal deutscher Meister, Cacau ist geblieben, Ciprian Marica ist auch schon das vierte Jahr im Verein - nur um mal einige Beispiele zu nennen. Es gibt genügend Spieler im Kader, die wissen, wie es geht. Und wir alle müssen Verantwortung übernehmen. Das wussten wir vorher, und da darf sich jetzt auch keiner rausreden.