Die CDU beschäftigt sich mit dem Kursaal. Foto: Achim Zweygarth

Die CDU-Gemeinderatsfraktion kritisiert, dass der renovierte Kursaal nicht in erster Linie ein Bürgerhaus geworden ist und fordert von der Stadtverwaltung einen Bericht über die Vergabepraxis von Räumlichkeiten im Cannstatter Kursaal.

Bad Cannstatt
Die CDU-Fraktion im Gemeinderat kritisiert, dass der renovierte Cannstatter Kursaal nun zwar wieder vollumfänglich nutzbar ist, nicht jedoch in der vorgesehenen Art und Weise. „Die Intention sieht vor, den Cannstatter Bürgerinnen und Bürgern ein Bürgerhaus zu überlassen, in dem insbesondere die Vereine eine hervorgehobene Rolle spielen“, heißt es in einem Antrag der Christdemokraten. Dem sei allerdings nicht so. Nicht Vereine, sondern zahlungskräftige Saalnutzer haben laut der CDU den Vorrang. Vereine könnten nicht mehr wie früher den Kursaal kostenlos nutzen, kritisieren die Christdemokraten. Bedenke man, dass es die Vereine heutzutage zunehmend schwerer hätten, ihrer Vereinsarbeit angemessen nachzukommen, sei dieser Umstand doch sehr befremdlich.

Überdies ist es laut der CDU für Vereine nicht möglich, Jahre im voraus zu planen. Dies sei jedoch quasi erforderlich, um Räumlichkeiten im Kursaal zugeteilt zu bekommen. So seien die Räume für das Jahr 2015 bereits vergeben. „Die Vereine fallen demnach nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aus planungs- und buchungstechnischen Gründen durch den Rost“, schreibt die CDU und fordert deshalb die Stadtverwaltung auf, über die Vergabepraxis von Räumlichkeiten im Cannstatter Kursaal zu berichten. Außerdem wollen die Christdemokraten wissen, warum eine einmal jährliche kostenfreie Nutzung für Vereine nicht möglich ist, welche weiteren Leistungen neben der Saalmiete extra bezahlt werden müssen und in welcher Höhe eine Saalmiete und solche weiteren Leistungen anfallen sowie wie sich ein beispielhafter Kostenvergleich mit Blick auf die Situation vor der Renovierung des Kursaals darstellt und inwieweit der Nutzerrat bisher in die Vergabe der Räumlichkeiten einbezogen wurde.

Vor dem Hintergrund der Intention, ein Bürgerhaus zu schaffen, ist es aus Sicht der CDU nötig, künftig auf die Bedürfnisse von Vereinen mehr Rücksicht zu nehmen und Vereinen bei der Zuteilung von Räumlichkeiten einen Vorrang einzuräumen. Konkret müsse demnach für Vereine eine einmal jährlich kostenfreie oder zumindest sehr deutlich kostenreduzierte Saalnutzung möglich sein.