Das Nutzungs- und Vergabekonzept für den Kursaal wurde geändert. Foto: Achim Zweygarth

Der Kursaal Bad Cannstatt ist künftig an zwölf Wochenenden pro Jahr zunächst für Veranstaltungen von Vereinen vorbehalten. So müssen diese nicht mit wirtschaftlichen Unternehmen um Termine konkurrieren.

Bad Cannstatt - Das Nutzungs- und Vergabekonzept für das Bürgerhaus Kursaal ist zugunsten der Vereine geändert worden. „Von 2016 an sind jeweils 12 Wochenenden pro Jahr den Vereinen vorbehalten“, sagt der Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. Für die kommenden drei Jahre sind die Termine bereits festgelegt und einstimmig vom Bezirksbeirat beschlossen worden. „Die neue Regelung hilft, Konflikte zu vermeiden“, sagt Löffler.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte unter anderem die CDU-Fraktion im Gemeinderat kritisiert, dass der renovierte Cannstatter Kursaal nun zwar wieder vollumfänglich nutzbar sei, nicht jedoch in der vorgesehenen Art und Weise. „Die Intention sieht vor, den Cannstatter Bürgerinnen und Bürgern ein Bürgerhaus zu überlassen, in dem insbesondere die Vereine eine hervorgehobene Rolle spielen“, hieß es in einem Antrag der Christdemokraten. Dem sei allerdings nicht so. Nicht Vereine, sondern zahlungskräftige Saalnutzer haben laut der CDU den Vorrang.

Die Wochentage sind nicht betroffen

Aus Löfflers Sicht lag die Problematik vor allem in den unterschiedlich langen Planungszeiten: „Große Unternehmen fragen drei bis vier Jahre vorher an, wenn sie den Kursaal für Seminare und Symposien nutzen wollen“, so der Bezirksvorsteher. Bei einem so langen Vorlauf könnten ehrenamtlich geführte Vereine natürlich nicht mithalten.

Mit der Regelung, künftig ein Wochenende im Monat für Vereine frei zu halten, sei ein guter Kompromiss gefunden. Vereine müssten künftig nicht mehr mit wirtschaftlichen Unternehmen um Termine konkurrieren. Bis zum 30. April haben die Vereine noch Zeit, ihre Voranfragen für das Jahr 2016 abzugeben. Sind bis zu diesem Zeitpunkt keine Vereinsanmeldungen erfolgt, werden diese Termine für gewerbliche oder private Nutzungen durch die Kursaalverwaltung frei gegeben. Freie Termine können unabhängig von den für sie reservierten Wochenenden laut Löffler nach wie vor jederzeit von Vereinen gebucht werden. Die Wochentage Montag bis Donnerstag werden von der neuen Regelung nicht tangiert und werden nach entsprechender Nachfrage und Buchung unabhängig von der Zuordnung des Nutzers von der Kursaal-Verwaltung vergeben.

Der Kursaal ist eine beliebte Location

„Es ist immer ein Spagat zwischen Bürgerhaus und kommerzieller Nutzung“, sagt Löffler. Schließlich sei das Bezirksamt auch dazu angehalten, den Defizitrahmen von 300 000 Euro pro Jahr nicht zu sprengen. Er sei aber zuversichtlich, dass dies auch im Jahr 2015 nicht passieren werde. „Wir sind mit der Nachfrage hochzufrieden.“ Der Kursaal sei eine tolle Location, die viele große Unternehmen anlocke, was wiederum gut für Cannstatt sei: „Jede Veranstaltung belebt Cannstatt und zieht weitere Veranstaltungen nach sich.“