Großes Polizeiaufgebot Foto: red

Eine Demonstration von Kurden durch die Stuttgarter Innenstadt ist am Samstag friedlich geblieben. Die Polizei drohte jedoch mehrfach mit dem Abbruch der Veranstaltung.

Stuttgart - Ein imposantes Polizeiaufgebot hat am Samstagnachmittag in Stuttgart eine überschaubare Menge kurdischer Demonstranten durch die Innenstadt begleitet. Im Gegensatz zu vorherigen Demonstrationen mit Bezug zu den Spannungen zwischen Türken und Kurden im Nahen Osten blieb die Veranstaltung an diesem Wochenende jedoch komplett friedlich. Auch wenn die Polizei während der Veranstaltung mehrfach mit dem Abbruch der Demonstration drohen musste.

Mit bis zu 1000 Teilnehmern war der Demonstrationszug durch die Innenstadt am Samstag bei der Verwaltung angemeldet worden. Doch nach Angaben der Polizei zogen am Ende jedoch lediglich rund 450 Aktivisten von der Lautenschlagerstraße zum Schlossplatz.

Polizei droht mit dem Abbruch der Demonstration

Die Demonstranten zogen mit Sprechchören gegen den türkischen Präsidenten Erdogan durch die Stadt. Zudem forderten sie die Freilassung von Abdullah Öcalan, des Anführers der verbotenen kurdischen PKK. Als die Demonstranten auf dem Weg von der Lautenschlager- zur Bolzstraße jedoch begannen, Sprechchöre der als Terrororganisation eingestuften kurdischen Arbeiterpartei zu skandieren, wurde der Zug von der Polizei angehalten. Die Beamten drohten den Demonstranten mit dem Abbruch der Veranstaltung.

Nach einigen Verhandlungen zwischen den Demonstrationsleitern und den Anti-Konflikt-Teams der Polizei konnte die Demonstration weiter Richtung Schlossplatz ziehen.

In der Vergangenheit kam es bei Protesten mit Bezug zu den Spannungen zwischen Kurden und Türken zu gewalttätigen Zwischenfällen. Erst im April wurden bei einem sogenannten Friedensmarsch mehr als 50 verletzte Polizisten gezählt. Damals kam es zu 26 Festnahmen. Am Samstag wurden lediglich die Personalien einiger Demonstranten festgehalten.