Die ehrenamtliche Reparatur hat länger gedauert als angekündigt, nun ist aber das Becken gerichtet. Bald soll wieder Wasser im Leinfelder Stadtbrunnen fließen Foto: Norbert J. Leven

Die Reparatur des des Stadtbrunnens in Leinfelden durch Ehrenamtliche ist abgeschlossen. Die Wiederinbetriebnahme lässt noch auf sich warten.

Leinfelden - Letztlich hat es mit dem Wunschtermin nicht geklappt: Zum Sommerfest, das der Verein Unteraicher Bürger am Wochenende auf dem Dorfplatz feiern wird, fließt noch kein Wasser im Leinfeldener Stadtbrunnen. Dessen Sanierung haben die Vereinsmitglieder inzwischen zwar abgeschlossen. Ein Testlauf konnte aber noch nicht stattfinden, weil ausgerechnet jetzt der zuständige Mitarbeiter der Stadt im Urlaub weilt.

Wenn die Rechnung aufgeht, hat der ehrenamtliche Einsatz der Stadt mehr als 30 000 Euro an Ausgaben erspart. Erst im Lauf der Arbeiten hat es den Kräften aus dem Ehrenamt allerdings gedämmert, auf was sie sich bei dem Projekt tatsächlich eingelassen hatten. Der Vereinsvorsitzende Achim Weinmann, früher CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und ein Experte in Bausachen, erinnert sich: „Wir mussten manches anders machen als es ursprünglich geplant war.“ Nicht nur, dass Überraschungen am Zustand des vom Bildhauer und Wasserkinetiker Gottfried Gruner 1969 zur Stadterhebung Leinfeldens geschaffenen Kunstwerks nicht ausblieben: „Auch das Wetter hat uns so manchen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Weinmann. Umplanen kostet Zeit, und schließlich seien „so viele Ehrenamtliche schwer zu koordinieren“, begründet der Vereinschef, warum er erst jetzt eine Vollzugsmeldung erstatten kann. Im Frühjahr hatte er, noch voller Optimismus, diesen Mai als Termin für die Fertigstellung genannt.

Abmachung wird erfüllt

Die Abrechnung werde für die Stadt „eher noch günstiger werden als angekündigt“, glaubt Weinmann, weil zum Beispiel die Wasserzuleitung repariert wurde und auf einen Austausch verzichtet werden konnte.

Wenn der ursprünglich von Bürgern gestiftete Brunnen wieder läuft, ist eine urheberrechtliche Abmachung erfüllt. Wegen der hohen Instandsetzungskosten wollte die Stadt wie mehrfach berichtet den Brunnen eigentlich mit Blumenerde auffüllen und bepflanzen. Dagegen hatten nicht nur Bürger, sondern auch die Witwe des Künstlers erfolgreich protestiert.

Marodes Windspiel wird entfernt

Einer Vereinbarung mit Traute Gruner zufolge kann die Stadt demnächst auch an anderer Stelle tätig werden. Weil der Stadtbrunnen erhalten wird, darf sie im Gegenzug das marode Kunstwerk „Windspiel mit Bällen“ vor der Schönbuchschule entfernen. Das werde in der zweiten Jahreshälfte geschehen, kündigt Bürgermeisterin Eva Noller an. Diese Maßnahme ist Teil einer sieben Punkte umfassenden Liste über den geplanten Umgang mit Kunstwerken in der Stadt. Diese wird dem Technischen Ausschuss am 23. September präsentiert.