Die Skulptur des Bildhauers Erich Hauser, die ab sofort Teil der Kunstroute „Sculptoura“ ist, misst sieben Meter in der Höhe und zweieinhalb Meter in der Breite. Foto: factum/Bach

Sieben Meter hoch und zweieinhalb Tonnen schwer ist die Skulptur des Bildhauers Erich Hauser, die nun als Teil der „Sculptoura“ in Grafenau steht.

Grafenau - Die durch den Kreis Böblingen verlaufende Kunstroute „Sculptoura“ ist um eine Attraktion reicher: Seit Donnerstagmittag ragt bei Grafenau eine Skulptur des Rottweiler Bildhauers Erich Hauser in den Himmel. Mit einem Kran wurde das sieben Meter hohe und zweieinhalb Tonnen schwere Werk mit dem Titel „13/93“ an seinem neuen Standort direkt neben dem Museumsradweg zwischen Dätzingen und Döffingen aufgestellt. Gerhard Link, Erich Hausers Schmied, war extra angereist, um die Aufstellung des Kunstwerks zu begleiten.

Mindestens für die nächsten eineinhalb Jahre wird es dort zu sehen sein. Die monumentale Plastik ist eines der späteren Werke des im Jahr 2004 verstorbenen Künstlers, der für seine kristallin anmutenden Skulpturen bekannt war. Vervollständigt werden soll die „Sculptoura“-Station durch Wildblumen, die rund um das Kunstwerk angepflanzt werden sollen.

Dieses Werk markiert auch den Beginn der Verlängerung der „Sculptoura“ von Grafenau nach Weil der Stadt. Bisher begann beziehungsweise endete der Skulpturenweg im Malteserschloss in Grafenau-Dätzingen. „Es freut mich riesig, dass wir mit der Aufstellung dieses Kunstwerks den Beginn der Verlängerungsstrecke feiern können“, sagte Landrat Roland Bernhard.

Claus Elsenhans stellt das Gelände zur Verfügung

Als entscheidend empfindet er die Möglichkeit, die Start- und Endpunkte der Route nun mit dem öffentlichen Nahverkehr und speziell der S-Bahn erreichen zu können. Auch künstlerisch habe sich die geografische Verlängerung der „Sculptoura“ angeboten, denn in Weil der Stadt entstehe derzeit zu Ehren des Reformators Johannes Brenz (1499–1570) ein neuer Skulpturenweg, der eine passende Ergänzung zur „Sculptoura“ bilde.

Dass das Hauser-Werk ab sofort zwischen Dätzingen und Döffingen steht, ist auch Claus Elsenhans zu verdanken. Dem Landwirt gehört das Gelände, das sich die Verantwortlichen im Landratsamt ausgesucht hatten. „Das Werk ist hier von allen Seiten gut sichtbar, die Stelle liegt auch direkt am Museumsradweg“, begründet Siegfried Zenger, Leiter der Regionaldirektion im Landratsamt und Betreuer der „Sculptoura“, die Entscheidung für diesen Standort. Umso mehr habe es ihn gefreut, dass Elsenhans einverstanden gewesen sei. Er erhalte im Gegenzug eine Entschädigung für den Ertragsausfall.

Wechsel der „Sculptoura“-Kunstwerke ist Absicht

Nicht nur in Grafenau, sondern auch an anderen Orten der „Sculptoura“ hat sich in den letzten Wochen einiges getan. So haben die Verantwortlichen um den Kunsthistoriker Günter Baumann zwischen Ehningen-Mauren und Hildrizhausen eine Plastik des Altdorfer Künstlers Hans Bäurle mit dem Titel „Einsam bin ich, nicht alleine“ aufgestellt. Am Eingang des Fäulbachtals bei Waldenbuch steht nun das Stahlkunstwerk „Les Arbres“ (zu Deutsch: die Bäume) des Franzosen Dominique Coutelle. Auch zwischen Ehningen und Aidlingen gibt es ein neues Kunstwerk zu bestaunen: die Dreiergruppe „Atzera, Umetoki und Aureola“ von Jose Aguirre. Und am 27. Februar ist die Aufstellung einer Skulptur des Karlsruher Bildhauers Werner Pokorny zwischen Weil der Stadt und Schafhausen geplant.

Der stetige Wechsel der auf der „Sculptoura“ ausgestellten Werke ist Absicht, erklärt Landrat Bernhard. „Wir wollen die ‚Sculptoura‘ lebendig halten.“ Bei neuen Kunstwerken müsse man aber immer darauf achten, dass sie zur Landschaft und zur Route passten. „Die ‚Sculptoura‘ soll wie aus einem Guss erscheinen.“