Yingji Yang vor einem ihrer preisgekrönten Bilder. Foto: Günter E. Bergmann

Die junge Chinesin Yingji Yang gewinnt mit ihren außergewöhnlichen Fotos den mit 3000 Euro dotierten H/W/S Kunstpreis. Sie verarbeitet durch mit ihrer Serie „prisoner of childhood“ den Tod ihres Vaters.

Vaihingen-Die 1989 in Shanghai geborene Yingji Yang hat den mit 3000 Euro dotierten H/W/S-Kunstpreis gewonnen. In den Räumen des Wirtschafts- und Steuerberaterbüros wurde der Künstlerin am vergangenen Donnerstag bei einer Vernissage ihrer Werke der Preis verliehen. Das Unternehmen fördert junge Künstler schwerpunktmäßig aus den Bereichen Zeichnung, Malerei und Fotografie. Mit dem zweiten und dritten Preis wurden Wanda Stolle und Magnus Sönning ausgezeichnet. Durch den Preis soll es den Künstlern ermöglicht werden, in den ersten Jahren nach dem Studium unabhängig ihren Weg zu gehen und sich auf längere Sicht auf dem Kunstmarkt zu etablieren.

Ein Gremium aus verschiedenen Bereichen der Kunstszene

In diesem Jahr musste die Jury unter rund 70 Bewerbungen entscheiden. In dem Gremium saßen die Möhringer Galeristin Karin Abt-Straubinger, die Kunstwissenschaftlerin an der Akademie für Künste, Bärbel Küster, der Dozent an der Züricher Hochschule für Bildende Künste, Jörg Scheller, der Künstler und Rechtsanwalt Willem Müller sowie der H/W/S-Geschäftsführer Marc-Uwe Fischer.

Ihre Kunst hilft ihr in Form einer Art Selbsttherapie

Yingji Yang sieht ihre Schwerpunkte vor allem in der Fotografie, der Dichtung und in Video-Installationen. Sie bezeichnet sich selbst als Christin und hofft, sie kann „die Schönheit menschlicher Gegensätze und einen Hauch von Gottes Dichtung“ vermitteln. Mit ihrer Serie „Prisoner of childhood“ verarbeitet Yang in einer Art Selbsttherapie den Tod ihres Vaters. Mit ihren Gedichten und Fotografien beleuchtet sie das „Gefängnis der Kindheit“, in dem sie sich gefangen sieht.

Die Künstlerin hat ihre Laufbahn 2006 an der Schanghai Art & Design Academy begonnen, wechselte 2008 an die Bath University in Südengland. 2009 bis 2013 setzte sie ihre Studien an der Beijing Film Academy fort. Seit 2014 studiert sie an der Akademie der Bildenden Künste in München.

Die Ausstellung der Arbeiten von Yingji Yang ist in den Räumen von H/W/S, Gewerbestraße 17, zu sehen.