Die Bandbreite ist groß beim Kunsthandwerkermarkt – sie reicht von Weihnachtsdekorationen über kulinarische Spezialitäten bis zum seltenen Handwerk. Foto: Sigerist

Der Freizeit-, Kunst- und Kunstgewerbemarkt in der Schwabenlandhalle weckte die Vorfreude aufs Fest.

Fellbach - Viele der 180 Künstler und Aussteller bringen ihre Produkte schon fertig mit, andere lassen sich bei der Anfertigung über die Schulter schauen. Wie zum Beispiel der Münzensäger Eberhard Mauch aus Stuttgart-Feuerbach. Er ist beim Freizeit-, Kunst- und Kunstgewerbemarkt in der Schwabenlandhalle zum ersten Mal dabei und freut sich über das Interesse an seiner „Kunst“. Vor zwei Jahren hat er damit angefangen, alte Münzen auszusägen. „Ich brauchte ein Geschenk für einen Freund zum 50. Geburtstag“, erzählt er, wie er zum Münzensägen gekommen sei. „Im Fernsehen habe ich das mal gesehen und gedacht, das machst du.“ Ein altes Fünfzig-Pfennig-Stück war sein Erstlingswerk. „Früher habe ich Münzen gesammelt, jetzt säge ich sie aus,“ schmunzelt er, zufrieden mit dem Kundenzuspruch. Es ist zum ersten Mal, dass er seine „Sägekunst“ verkauft. Am besten laufen die Ringe. „Da fahren die Frauen drauf ab.“

Pralinen mit Arven-Füllung

Dabei ist der 31. Freizeit-, Kunst- und Kunstgewerbemarkt, den die Schwabenlandhalle in Eigenregie veranstaltet, nachdem sich sein „Erfinder“ Roland Fischinger nur noch um die Werbung kümmert, längst nicht nur von Frauen besucht. Auch Männer und viele Kinder gehören zu den Besuchern, die allerdings dieses Mal nicht so zahlreich strömten wie in den Vorjahren. Ob es an dem späteren Termin liegt? Das Amt für öffentliche Ordnung der Stadt hat vom Regierungspräsidium eine Absage erhalten, den Markt am Totensonntag stattfinden zu lassen. Das wäre dieses Jahr der Sonntag vor dem 1. Advent gewesen. Es ist der seit Jahren angestammte Termin für den zweitägigen Markt, bei dem wieder die weihnachtlichen Angebote überwogen. Das reicht von selbst gefertigtem Schmuck bis zu Pulswärmern, kunstvollen Figuren, Puppen, Puppenkleidung, Lederartikeln, vor Ort gefertigten Naturhaarbürsten, Marmeladen und Besonderheiten wie etwa Pralinen mit Arven-Füllung. Der Extrakt der Arve, auch Zirbelkiefer genannt, gibt den Pralinen dieses Aroma. Auch sie wurden zum ersten Mal angeboten, von Katharina Bodamer, die auch Schnaps aus Arvenzapfen aus der Schweiz mitgebracht hatte.

Für einen guten Zweck

Die Spendenaktion, die den Kunstgewerbemarkt begleitet, geht an den Caritasverband Stuttgart. Das Geld wird zur Finanzierung der künstlerischen Angebote im Mal-Atelier und in der offenen Töpfer-Werkstatt verwendet.