„Unser Unternehmen ist nicht nur eine Wertschöpfungsgemeinschaft, sondern auch eine Wertegemeinschaft“: Daimler fordert Mitarbeiter auf, Farbe zu bekennen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

In einer Email fordert der Stuttgarter Autobauer Daimler seine Mitarbeiter auf, aktiv Farbe zu bekennen und gegen Rassismus zu demonstrieren. Bei dem Unternehmen gehe es nicht nur um Wertschöpfung, sondern auch um Werte.

Stuttgart - Der Stuttgarter Autobauer Daimler hat seine Beschäftigen dazu ermuntert, die Demo gegen Rassismus am Samstag in Stuttgart zu besuchen: „Wir würden uns freuen, wenn auch Sie auf der Kundgebung am Samstag zeigen, dass Sie aktiv Farbe bekennen: für Respekt und Toleranz, gegen Gewalt und Rassismus“, heißt es einer gemeinsamen Mail an die Beschäftigten von Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth und Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht.

„Unser Unternehmen ist nicht nur eine Wertschöpfungsgemeinschaft, sondern auch eine Wertegemeinschaft“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt. Für Gewalt und Rassismus sei bei Daimler kein Platz. „Deshalb zeigen wir auch öffentlich Flagge: gerade jetzt, da unsere Gesellschaft große Spannungen erlebt.“ Daimler wolle dazu beitragen, die freiheitlichen Werte zu stärken „und schutzsuchenden Menschen zu helfen.“

Angesichts zunehmender Übergriffe auf Flüchtlinge haben sich 69 Organisationen aus dem ganzen Land für eine Demonstration gegen Rassismus und Gewalt zusammengeschlossen. Die Veranstalter erwarten etwa 10 000 Teilnehmer zur Kundgebung am Samstag auf dem Schlossplatz in Stuttgart.