Die meistbesuchte Aufführung in der Ditzinger Stadthalle: „Evita“. Foto: Sabine Haymann

Die Zahl der Theaterabonnements in Korntal-Münchingen, Gerlingen und Ditzingen ist relativ stabil geblieben. Schwierig wird es für die Veranstalter aber beim Einkauf der Stücke – die werden nämlich immer teurer.

Strohgäu - So richtig voll wurden die Veranstaltungshallen der Strohgäu-Gemeinden in der vergangenen Spielzeit nur selten. Allein in der Korntaler Stadthalle waren die Vorstellungen des Parodisten Gernot Hassknecht und des Komiker-Duos „Zeus und Wirbitzky“ mit 530 Gästen komplett ausverkauft. 510 Besucher sahen das Schauspiel „Chuzpe“, 500 das Kabarett-Duo „Dui do on de Sell“ und 496 die Bigband „Swinging Comedy“. Bei den restlichen Veranstaltungen, von denen einige auch im Münchinger Widdumhof stattfanden, wurden meist zwischen 40 und 70 Prozent der Karten verkauft.

Diese Zahlen gehen aus einem Papier der Korntal-Münchinger Kulturkommission hervor. Obwohl die Zahl der Theaterabonnements leicht gesunken ist (von 394 Abonnenten im Vorjahr auf 368), zeigt sich die Kommission zufrieden mit der Spielzeit: „Das Interesse der Bevölkerung an anspruchsvollem, aber auch unterhaltsamem Sprechtheater ist nach wie vor hoch.“

In allen Kommunen zeigt sich derselbe Trend

Probleme bereiten den Kulturveranstaltern aber die Finanzen. Generell seien die Planungen des Abonnements geprägt durch eine „hohe Diskrepanz“ zwischen den zur Verfügung stehenden Mitteln und den „ständig steigenden Honorarforderungen der Theater.“ Hinzu kämen Nebenkosten, wie zum Beispiel Gema-Gebühren. Zudem machten die Ausgaben für die Werbung inzwischen fast 20 Prozent des gewährten Abmangels aus, der rund 27 500 Euro für 2016 betrage. Deshalb die Preise für das Theaterabonnement zu erhöhen sei aber nicht vertretbar, „da das Preisniveau im Vergleich zu den umliegenden Theatern konkurrenzfähig bleiben muss.“

In Ditzingen zeichnet sich ein ähnlicher Trend wie in Korntal-Münchingen ab. Bei einer Sitzkapazität von 580 Plätzen in der Stadthalle gebe es „äußerst selten ausverkaufte Vorstellungen“, so der Sprecher der Stadt, Guido Braun. In der Regel schwankten die Besucherzahlen zwischen 310 und 390 Besuchern pro Vorstellung.

Die Stücke haben einen Preissprung nach oben gemacht

Im vergangenen Jahr war die am stärksten besuchte Vorstellung in der Ditzinger Stadthalle das Musical „Evita“. Insgesamt sahen 494 Besucher das Stück, gefolgt von „Back Beat – die Beatles Story“ und „Des Teufels General“ mit jeweils 385 verkauften Karten. Die Theaterabonnements bleiben relativ stabil: 2015 waren es 290 Abobesitzer, im vergangenen Jahr mit 286 nur vier weniger. Das finanzielle Defizit belaufe sich laut Braun pro Spielzeit konstant auf rund 29 000 Euro.

In Gerlingen geht man pragmatisch mit der Situation um. Da in der Stadthalle, die rund 900 Plätze bietet, bedarfsgerecht bestuhlt werden kann, „ist das mit dem ausverkauft für uns kein Thema“, sagt die Stadtsprecherin Andrea Löhle.

Im Vergleich indes sind die Gerlinger Besucherzahlen um einiges niedriger als in den anderen Kommunen. Die am besten besuchte Aufführung in der Saison 2015/2016 war „Der Sheriff von Linsenbach“ (162 Besucher), gefolgt von „Tribute to Whitney Houston“ mit 103 Besuchern. In der aktuellen Saison läuft „Irish Christmas“ mit 239 am Besten. Die Zahl der Abonnements ist ebenfalls gesunken: von 238 auf 228. Der Kostendeckungsgrad ist laut Löhle in der Vergangenheit relativ stabil bei ungefähr 35 bis 40 Prozent geblieben. Allerdings merke man bereits bei den Vorbereitungen für die nächste Saison, dass die Stücke im Einkauf einen Preissprung nach oben gemacht hätten.