Im Alten Waisenhaus in der Stuttgarter Innenstadt ist auch das Institut für Auslandsbeziehungen untergebracht Foto: Leif Piechowski

Das Institut für Auslandsbeziehungen (Ifa) bekommt von der Stadt Stuttgart jährlich zurzeit nur 327 800 Euro überwiesen, weil der damalige OB Manfred Rommel 1993 den Rotstift ansetzte. Das soll sich jetzt wieder ändern. Die Förderung soll um 429 600 Euro angehoben werden, meint Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU).

Stuttgart - Das Institut für Auslandsbeziehungen (Ifa) bekommt von der Stadt Stuttgart jährlich nur 327 800 Euro überwiesen, wohingegen das Land Baden-Württemberg 742 000 Euro bezahlt. Das geht darauf zurück, dass der damalige OB Manfred Rommel 1993 den Rotstift ansetzte. Jetzt sollte der städtische Beitrag wieder um 429 600 Euro pro Jahr angehoben werden, meinen Gönner im Rathaus, allen voran Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU). Dann würde die Stadt das Institut wieder im selben Maß unterstützen wie das Land.

Die Halbierung der städtischen Förderung im Jahr 1993 war eine Notmaßnahme, zu der Rommel beim Bund und beim Land wegen der prekären Haushaltslage der Stadt Zustimmung ausgehandelt hatte. Jetzt soll das zurückgedreht werden und der frühere Zuschuss samt einem Ausgleich für die allgemeine Kostenentwicklung in den vergangenen Jahren wieder erreicht werden. Bürgermeisterin Eisenmann kämpft wie eine Löwin dafür.

Der Bund und das Land würden immer wieder mal süffisant fragen, ob es der Stadt Stuttgart nach dem Ausbruch einer heftigen Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 1993 jetzt nicht wieder besser gehe, sagte Eisenmann am Dienstag im städtischen Ausschuss für Kultur und Medien. Dort erhielt sie das Mandat, innerhalb der Verwaltung das Gespräch zu suchen, damit der erhöhte Betrag in den Haushaltsplanentwurf der Verwaltungsspitze aufgenommen wird.

Die momentane Situation, gestand Eisenmann, sei ihr etwas peinlich. In ihrer Mitteilungsvorlage bezeichnete sie das Ifa als „bundesweit führendes Kompetenzzentrum für auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“. Außerdem zähle es zu den wichtigsten Kultur- und Bildungseinrichtungen Stuttgarts.

Städtische Gelder erhält es seit der Wiedereröffnung nach dem Krieg im Jahr 1951. 1983 vereinbarten das Auswärtige Amt, das Land und die Stadt die gemeinsame Förderung. 2017 wird das Ifa sein 100-jähriges Bestehen feiern können.