Eine von 60 Veranstaltungen beim Kirchentag: eine Messe a Capella Foto: Stuttgarter Hymnus-Chorknaben

„Kultur ist die Substanz einer Gesellschaft, nicht nur Zierde“, sagte Kirchenrat Georg Eberhardt bei der Vorstellung des regionalen Kulturprogramms zum Evangelischen Kirchentag in Stuttgart und präsentierte ein hochkarätiges Angebot.

Stuttgart - Einem Festival kann nichts Besseres passieren, wenn man sich ein bisschen ärgert. Und zwar in der Hinsicht, dass potenzielle Besucher sagen: „Mann, das Angebot ist so groß und vielfältig, da kann ich viele Leckerbissen gar nicht wahrnehmen.“

So ähnlich dürfte auch das Kulturprogramm des Evangelischen Kirchentags (3. bis 7. Juni) auf viele wirken. Die Programmpunkte in den Bereichen Musik, Literatur und bildende Künste bieten eine Menge. Unter anderem drei musikalische Uraufführungen von Chor- und Orchesterwerken, bei dem auch die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben eine wichtige Rolle spielen. Dabei ist es beinahe unfair, nur den einen Punkt aus den 60 Einzelveranstaltungen in acht Projekten herauszupicken. Aber der Knabenchor wartet am 5. Juni um 16 Uhr in der Christuskirche mit etwas Besonderem auf. Man ließ extra für den Kirchentag von Moritz Eggert eine deutsche evangelische Messe a cappella komponieren. Unter dem Titel „Vom Himmel und der ganzen Welt“ ist ein 20-minütiges Werk entstanden.

Dieser Punkt steht stellvertretend für das komplette Angebot, wie Kirchenrat Georg Eberhardt bei der Vorstellung des regionalen Programms in der Staatsgalerie sagte: „Kultur ist die Substanz einer Gesellschaft, nicht nur Zierde. Zudem ist Kultur seit der Reformation etwas Elementares in der Kirche.“ Er hätte auch sagen können, das Christentum prägte die Kultur und die Gesellschaft.

Auf diesen Spuren wandelt nun der Kirchentag bei seinem Kulturprogramm. Alle Projekte sollen zur Förderung des Austausches und des Miteinanders dienen. Wenn möglich, auch spirituelle Impulse schaffen. Sympathisch empfinden Kulturschaffende auch den Freiraum, der ihnen eingeräumt wird. So darf etwa Peter Jakobeit vom Projekt „Kreuz und quer“ sagen: „Unser Projekt hat keine religiösen Ambitionen.“ Jakobeit will nicht verzwungen theologische Aspekte mit der Kunst vermitteln. „Aber wenn die Leute dort etwas erleben, das welterklärend ist, kommt man ja automatisch dahin.“

Karten und das gesamte Programm gibt es im Internet unter www.kirchentag.de.