Harald Marquardt, Stefanie Schwarzenbek und Géza Spiegel (von links) wollen noch nicht verraten, wie die Niete für die kommende Tombola aussieht. Lediglich ein Stück gibt Géza Spiegel preis. Foto: Stefanie Käfferlein/z

Der Verein Kultur am Kelterberg war in Melun. Im Dezember findet der Kunstmarkt statt.

Stuttgart-Vaihingen - Auch vier Wochen nach ihrer Rückkehr aus Melun sind Harald Marquardt, der Vorsitzende des Vereins Kultur am Kelterberg, und Vorstandsmitglied Géza Spiegel noch immer beeindruckt von den Begegnungen und Eindrücken in der Vaihinger Partnerstadt. „Es war seit längerer Zeit der erste Besuch bei den Künstlern des Vereins Les Arts Verts“, erzählt Marquardt. Als im vergangenen Jahr eine Delegation aus Melun in Vaihingen zu Gast war, habe der Präsident des Vereins, Jean-Pierre Delaveau, die Vaihinger Künstler eingeladen, in Frankreich eine Ausstellung zu machen. „Wir haben für unseren Besuch in Melun unsere letzte Themen-Ausstellung ausgewählt“, sagt Marquardt. Aus dem Titel „Earth“ wurde der französische Titel „Terre et plus“.

„15 Mitglieder, die an der Themen-Ausstellung beteiligt waren, sind mit dem Zug nach Melun gefahren“, erzählt Marquardt. Géza Spiegel und Birgit Feil vom Verein transportierten die 40 Werke in einem Lieferwagen in die französische 39 000-Einwohner-Stadt.

Die Gastgeber hatten für den Besuch im Oktober ein buntes und volles Programm zusammengestellt. „Am ersten Tag hatten wir Zeit, die Ausstellung im Kulturzentrum L’Espace Saint-Jean vorzubereiten“, sagt Spiegel. Die Werke sind dort bis zum 16. Dezember ausgestellt. Es folgten Besuche im Vereinsatelier in Pouilly le Fort und in einer Galerie, eine Besichtigung einer Steingutfabrik und des Schlosses von Fontainebleau. Dazwischen: gutes französisches Essen. „Am Freitag war die Vernissage“, so Spiegel. Mit dabei: der Erste Bürgermeister Meluns, Gérard Millet, und die Senatorin für die Region Seine und Marne und Kulturbürgermeisterin, Colette Melot.

Auch in diesem Jahr gibt es eine Kunst-Tombola

Gäste kommen, so Marquardt, freilich nicht ohne Gastgeschenke. Er hatte ein Diptychon, ein zweigeteiltes Gemälde, gestaltet. „Darauf abgebildet ist ein Dosentelefon“, sagt der Vorsitzende. Auf der einen Skizze ist die eine Dose, auf der anderen die zweite Dose zu sehen. „Das eine ist Vaihingen, das andere Melun, beide Städte sind miteinander verbunden“, erklärt er. Meluns Bürgermeister erhielt ein Kunstwerk aus dem Jahr 2009. Eine Niete der ersten Kunst-Tombola, die der Kunstverein seitdem jährlich veranstaltet – so auch in diesem Jahr. „Beim Kunstmarkt beginnen wir mit dem Verkauf der Lose“, sagt Stefanie Schwarzenbek vom Vorstand des Vereins und zuständig für die Pressearbeit.

Parallel zum Vaihinger Weihnachtsmarkt am 1. und 2. Dezember veranstalten die Künstler ihren Kunstmarkt in der Alten Kelter. Ausgestellt sind Acryl- und Ölgemälde, Skulpturen, Plastiken, Fotografien, Aquarelle und Kunstdrucke. „Die Kunstwerke können dort direkt erworben werden“, sagt Schwarzenbek. Bei der Tombola gibt es indes Werke zu gewinnen, die von den Künstlern gespendet werden. Die Lose kosten jeweils 20 Euro. „Jedes Los gewinnt“, sagt Schwarzenbek. Denn wer eine Niete zieht, bekommt ein Werk des Künstlers Jürgen Zeller. „Er hatte den Jurypreis der letzten Themen-Ausstellung gewonnen“, berichtet Marquardt. Die Gewinner werden im Januar beim Jahresauftaktfest bekannt gegeben. Der Erlös ist zum einen für den Verein. Der größte Teil kommt einem gemeinnützigen Kunst-Projekt zugute. Es gebe, so Marquardt, beispielsweise die Idee, eine weitere Kulturhaltestelle in einem der Vaihinger Stadtteile zu eröffnen.

Diese könnten möglicherweise dann im Herbst 2013 die Mitglieder des Vereins Les Arts Verts besichtigen. Dann steht nämlich der Gegenbesuch mit einer Ausstellung in der Alten Kelter auf dem Programm.