Die Künstlerin Almut Holtermann ist von Anfang an dabei. Foto: Archiv Sägesser

Die Künstlergruppe Sillenbuch ist ein loser Verband Gleichgesinnter. Zusammen füllen sich Ausstellungswände leichter. Wie jetzt dann im Finanzgericht an der Börsenstraße.

Sillenbuch/Stuttgart - In einer Gruppe lässt sich mitunter mehr erreichen. So erklärt Almut Holtermann, warum sich vor zehn Jahren 16 Künstler aus Sillenbuch zusammengetan haben. Sie nennen sich Künstlergruppe Sillenbuch, derzeit sind sie ein Dutzend Mitglieder. Manche von ihnen haben nicht genug Werke, um allein auszustellen, erklärt Holtermann. Im Verbund füllen sich Galeriewände leichter. Und nicht nur das. Sie teilen sich etwaige Kosten gerecht untereinander auf.

Ein vielfältiges Bild von Kunst

Die Bilder und Lithografien der Gruppenmitglieder unterscheiden sich stark. Die Klammer, die die Künstler zusammenhält, ist die Kunst. In der Summe ergeben die vielen verschiedenen Stile „ein vielfältiges Bild von Kunst“, sagt Almut Holtermann. Voraussetzung, aufgenommen zu werden, ist, dass der Künstler in Sillenbuch lebt „und eine fundierte künstlerische Ausbildung hat“, sagt Almut Holtermann. Immer wieder kämen Anfragen von Hobby-Malern, die gern mitmachen würden, denen sie jedoch eine Absage erteilen.

Angefangen hat alles mit einer Ausstellung im Bezirksrathaus Sillenbuch im Jahr 2006. Dafür hatte die Künstlerin Almut Holtermann damals Kollegen zusammengetrommelt. „Das war der erste Anstoß“, sagt sie. 2009 folgte eine Ausstellung im Stuttgarter Rathaus, 2010 eine in der Galerie des Augustinums, und 2011 präsentierten sich die Sillenbucher Künstler in der Treppengalerie Firnhaber. Für dieses Jahr plant die Gruppe neben der nun anstehenden Ausstellung (siehe Textende ) für Juni eine weitere bei „Kultur bei uns“.

Dass recht viele Künstler im Stadtbezirk Sillenbuch zu Hause sind, erklärt sich Almut Holtermann mit den guten Möglichkeiten, ein Atelier zu finden. Die Preise in Sillenbuch sind zwar nicht gerade niedrig, „aber es ist erschwinglicher als in der Innenstadt“, sagt sie.

Die Ausstellung:

Acht Mitglieder der Künstlergruppe Sillenbuch stellen vom 14. Januar an im Landesarbeits- und Finanzgericht Baden-Württemberg an der Börsenstraße 6 aus. Unter dem Titel „Perspektiven der Farbe“ zeigen sie Werke unterschiedlichen Stils. Die Vernissage ist am Donnerstag, 14. Januar, von 18 Uhr an im achten Obergeschoss des Finanzgerichts. Gastredner ist der Professor Helge Bathelt, ehemals der Leiter der Volkshochschule und der städtischen Galerie in Herrenberg. Die Bilder der Künstlergruppe hängen im achten Stock und im Erdgeschoss und sind bis 10. März zu sehen