Künftig gibt es Kunst in der Calwer Passage. Foto: Piechowski

Die Leerstände machen es möglich: Unter dem Titel „Just – Episoden in der Calwer Passage für Fuks und Gäste“ zeigt die Initiative Freie Unabhängige Künstler Stuttgart (Fuks) Kunst in der Calwer Passage.

Die Leerstände machen es möglich: Unter dem Titel „Just – Episoden in der Calwer Passage für Fuks und Gäste“ zeigt die Initiative Freie Unabhängige Künstler Stuttgart (Fuks) Kunst in der Calwer Passage.

Stuttgart - Aus einem Konsumtempel der 1980er Jahre wird ein Ort für die Kunst: Vom 9. Mai an bespielen Künstler sechs Wochen lang fünf leerstehende Ladengeschäfte in der Stuttgarter Calwer-Passage. Ideengeber und Organisator sind Mitglieder der Initiative Freie Unabhängige Künstler Stuttgart (Fuks). Unter der Titelgebung „Just – Episoden in der Calwer Passage für Fuks und Gäste“ werden auch Stadtflanierer Teil des Projekts sein.

„Mit der interimsweisen Besitznahme von fünf Läden setzen wir unser Vorhaben fort, leerstehende Räume in Stuttgart als Aktions- und Schauräume zu verwenden“, sagt Laura Bernhardt. Fuks – als Antwort auf die Initiative Kultur im Dialog entstanden – wolle sich nach Aktionen wie der Teilnahme an der Langen Nacht der Museen 2014 weiter für die Stärkung Stuttgarts als Produktionsort für bildende Kunst einsetzen, sagt Bernhardt. Sie ist eine der beiden Kuratoren für das Projekt Calwer Passage. „Die Ladenräume stellt der Eigentümer in einer großzügigen Geste als Zwischennutzung kostenfrei zur Verfügung, für die Künstler ist das wie ein Atelierstipendium“, sagt die freiberuflich tätige Produktdesignerin. Um das anspruchsvolle Projekt stemmen zu können, gingen die Mitglieder von Fuks Kooperationen („Patenschaften“) ein – mit dem Stuttgarter Künstlerhaus, dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart, der Kunstakademie Stuttgart, der Merz-Akademie und der Akademie Schloss Solitude.

Finanziell gefördert wird „Just“ vom Kulturamt der Stadt Stuttgart und der Karin- Abt-Straubinger-Stiftung. Weitere Sponsoren sind willkommen. „Die Teilnahme von Stipendiaten der Akademie Schloss Solitude bringt Internationalität in unser Vorhaben“, sagt Laura Bernhardt. Was das Publikum außer Lesungen, Performances, Ausstellungen und einem Kunst-Shop durch die bodenhohen Fensterfronten der Ladengeschäfte zu sehen und zu nutzen bekommen wird, lassen die Organisatoren noch offen. „Für uns wird sich vieles aus der offenen Ateliersituation entwickeln“, sagt die Kuratorin.

Zuletzt waren neun Künstler von Fuks beim „One Night Stand“ zusammen mit der Akademischen Betriebskapelle (ABK) in einer heißen Nacht in kalten Kellerräumen des Gebäudes Hohenheimer Straße 36 zu erleben. „Unsere Aktionen sind ein Geben und Nehmen“, sagt die Performerin Hannelore Kober. So sauber geschrubbt und partyfähig gemacht hätte der Besitzer der Gewölbe-Kellerräume den Untergrund seines Hauses noch nie gesehen.

„Episoden in der Calwer Passage für Fuks und Gäste“ startet am Abend des 9. Mai. www.fuksweb.blogspot.com