SPD-Fraktionschef Andreas Stoch kritisiert das Verhältnis der Grünen-Partei zu Winfried Kretschmann. Foto: dpa

SPD-Fraktionschef Andreas Stoch hat wachsende Differenzen zwischen Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann und dessen Partei ausgemacht. Bei Kernthemen der Partei gingen die Ansichten stark auseinander.

Stuttgart - Inhaltlich werde deutlich, dass Winfried Kretschmann und die Grünen in vielen Punkten und gerade auch beim Thema Mobilität und Zukunft des Automobils nichts mehr miteinander zu tun hätten, sagte Stoch am Freitag in Stuttgart mit Blick auf jüngst bekanntgewordene Äußerungen Kretschmanns über einen Beschluss des Grünen-Parteitags zum Verbrennungsmotor. Kretschmann hat verärgert darauf reagiert, dass er dabei heimlich gefilmt worden ist. In den Aufnahmen kritisiert er in erregtem Ton den Parteitagsbeschluss, ab 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr neu zuzulassen.

„Problem im eigenen Haus“

Stoch sagte weiter, aus seiner Sicht solle Kretschmann nicht nur den Streit mit der Bundestagsfraktion pflegen, sondern er sollte sich auch gut überlegen, ob sein Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nicht Anlass für die gleiche Kritik gebe. Dieser habe noch am vergangenen Mittwoch im Parlament die Zahl 2030 als Ausstiegszenario für den Verbrennungsmotor verteidigt. „Also hat Herr Kretschmann offensichtlich ein Problem im eigenen Haus und nicht nur mit der Bundestagsfraktion.“

Die Äußerungen Kretschmanns stammen von einem heimlich aufgenommenen Videomit einem Grünen-Bundestagsabgeordneten. SPD-Fraktionschef Stoch wertete die Aufnahme des Gesprächs als problematisch. Andererseits verwies er darauf, dass derjenige, der die Kamera halte, für Kretschmann sichtbar gewesen sei. „Herr Kretschmann war da wohl ein wenig unvorsichtig.“