Die Hemminger Räte hätten die Erweiterung der Schwieberdinger Glemstalschule am liebsten so schnell wie möglich. Foto: Pascal Thiel

Die Erweiterung der Schule dauert vielen Hemminger Räten zu lange. Das sei ein falsches Signal an Eltern und Schüler.

Hemmingen - Entsetzt waren einige Hemminger Gemeinderatsmitglider bei der vergangenen Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbandes, als sich herausstellte, dass die Erweiterung der Schwieberdinger Glemstalschule mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. In der Nachbarkommune stehen Projekte wie der Neubau der Kita Oberer Schulberg und die Sanierung der Stuttgarter Straße im Vordergrund.

Nun äußern einige Hemminger Räte Bedenken an diesem Vorgehen und befürchten, dass die Glemstalschule an Qualität verlieren könnte, sollte die Erweiterung nicht in nächster Zeit realisiert werden.

Die Räumlichkeiten genügten nicht den heutigen Standards

„Wir sind entsetzt, dass man das so entspannt angeht“, sagt Wilfried Gentner von der Hemminger CDU-Fraktion, „das ist das falsche Signal sowohl an die Eltern als auch an die Schüler.“ So entstehe der Eindruck, dass die Schule nur die „zweite Geige“ spiele. Laut Gentner sei insgesamt 30 Prozent mehr Fläche nötig als bisher, um der wachsenden Schülerzahl gerecht werden zu können. „Die Qualität der Schule könnte sinken. Eine attraktive Schule gehört in ein attraktives Gebäude.“

Auch Wolfgang Stehmer von der SPD-Fraktion übt Kritik. „Dass man die Erweiterung verzögert, kommt für uns unerwartet.“ Man sei davon ausgegangen, dass das von „höchster Dringlichkeit“ sei – vor allem, wenn man bedenke „wie beengt“ es bereits in der Glemstalschule sei, so der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten. Auch Stehmer befürchtet, dass die Verzögerung „auf die Qualität gehen wird, weil die Räumlichkeiten einfach nicht den heutigen Standards genügen“.

Kommune behilft sich mit Räumen der Nachbarschule

Weniger überrascht ist der Hemminger Bürgermeister Thomas Schäfer. Von einer Verzögerung könne man nicht sprechen. Bereits bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie im Juli 2016 habe sich herausgestellt, dass für die Sanierung ein längerer zeitlicher Anlauf nötig sein würde.

Dennoch: „Bei der aktuellen Situation an der Glemstalschule wäre es sicherlich schön, wenn man noch weitere Räumlichkeiten hätte – auch um in kleineren Gruppen lernen zu können“, sagt der Bürgermeister. Man behelfe sich mit Räumen in der benachbarten Herrmann-Butzer-Schule, die im Zuge des dortigen Auslaufens der Werkrealschule freigeworden sind. Von weiteren provisorischen Ausweichmöglichkeiten gehe man derzeit jedoch nicht aus, sagt Schäfer.